KONRAD

Schacht Konrad, der Namensgeber der Arbeitsgemeinschaft, ist ein Erzbergwerk mitten in der Industriestadt Salzgitter. Laut Planungen aus den 80er Jahren sollten hier einmal bis zu 303.000 m³ schwach- und mittelradioaktiver Müll eingelagert werden. Obwohl seit über 30 Jahren immer mehr Fragen und neue Probleme zu diesem Projekt entstehen, ist dieser Plan noch nicht vom Tisch. Noch ist Schacht Konrad der Notnagel im bundesdeutschen Atommüll-Dilemma [Chronik] [Aktuelles]

Antrag auf Rücknahme bzw. Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses Schacht KONRAD

Am 27. Mai 2021 reichten der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund (Nabu) einen Antrag auf Rücknahme bzw. Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses Schacht KONRAD beim Niedersächsischen Umweltministerium (NMU) ein. Getragen wird dieser juristische Schritt vom Bündnis Salzgitter gegen KONRAD, in dem die Stadt Salzgitter, die IG Metall Salzgitter-Peine, das Landvolk Braunschweiger Land und die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten. [Antrag] [Presseerklärung und weitere Dokumente] [Kampagne Gameover]

Sekt oder Selters: Über zwei Jahre prüft NMU bereits den Antrag. Ende 2023 - so die Zusage des Ministers im Mai 2023 - soll die Entscheidung bekannt gegeben werden. Die Brücke ist errichtet. Der amtierende Umweltminister hat die Chance, endlich das Richtige zu tun. Alle wissen, dass Konrad heute nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Sollte der Minister nicht über diese Brücke gehen, wird das Bündnis weitere juristische Schritte einlegen.

Sicherheitsüberprüfung KONRAD - bewusste Irreführung der Öffentlichkeit

Derzeit führt die BGE das Projekt "Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad nach dem Stand von Wissenschaft und Technik (ÜsiKo)" durch. In der ersten Phase sollte anhand eines reinen Aktenstudiums identifiziert werden, ob sicherheitsrelevante Lücken zwischen dem Atommülllager KONRAD und dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik in der Endlagersuche vorlägen. Nur die Punkte, die die Gutachter als relevant einstufen werden in einer zweiten Phase gegebenenfalls weiter untersucht. Die Ergebnisse der Phase 1 liegen seit Beginn 2020 öffentlich vor. Das Ergebnis ist enttäuschend, denn eine Überprüfung von Schacht KONRAD an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bei der Endlagersuche haben die Gutachter gar nicht durchgeführt. Sie haben haben lediglich geprüft, ob Gesetze und Verordnungen eingehalten werden und sich sogar dahingehend verstiegen, die „Sicherheitskriterien der Reaktorsicherheits-Kommission für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in einem Bergwerk vom 20. April 1983“ als immer noch gültig zugrunde zu legen. Damit kann das ÜsiKo-Projekt nur als eine bewusste Irreführung der Öffentlichkeit angesehen werden. [Weiter]

Daten und Fakten

Die Erzförderung im Schacht KONRAD wurde 1975 aus wirt­schaft­lichen Gründen aufgegeben, die unterirdi­schen Hohlräume als Abfalldeponie vorgeschlagen. Kriterien für eine möglichst sichere Atommüll-Lage­rung gab es nicht. Bei KONRAD wurden die Kriterien an den Standort angepasst.  [Hintergrund] [Daten] [Lage

Neue Diskussion über Schacht Konrad

Längst ist das KONRAD-Konzept überholt und die Realisierung entfernt sich immer mehr von der Genehmigung. Konse­quenzen aus ASSE II wurden nie gezogen. Es ist an der Zeit, nicht nur über hochaktiven Müll zu reden, sondern auch die nicht zu vernachlässigende Menge von 95% aller atomaren Abfälle muss dringend erneut auf die politische Agenda. [Neun Gründe gegen KONRAD] [Fachgruppe]

Protest, Kritik und Widerstand

Protest, Kritik und Widerstand hat es in der Region von Beginn an gege­ben: Bürgerinitiativen, Großdemonstrationen, klare Ablehnung durch Kommunen, Aktionen aus den Metallbetrieben und der Land­wirtschaft und 289.387 Einwendungen 1991. [Kanaldörfer gegen KONRAD] [Gottesdienste] [Mahnwache] [IG Metall] [IG Metall-Resolution]