(Mi., 06.11.19/ SW) Am 25. Oktober besichtigte die Zivilgesellschaftliche Vertretung die Schachtanlage Asse II um sich vor Ort einen eigenen Eindruck von den Problemen und Fortschritten zu verschaffen. Nach einem Einführungsvortrag in der Infostelle Asse ging es auch unter Tage. Während der Grubenfahrt wurden die komplexen Herausforderungen der Rückholung der radioaktiven Abfälle erläutert. Die Befahrung der Asse konnte bei den Mitgliedern der ZGV Informationslücken schließen und Wissensstände verbessern. Die Kritik am Vorgehen des Asse-Betreibers und der zuständigen Ministerien wurde durch die Besichtigung bestätigt.
Die Komplexität der Aufgaben von der Erhaltung der Standsicherheit des Grubengebäudes über die Handhabung der täglichen Laugenzuflüsse und die immer noch nicht genehmigte Kamerabefahrung der Kammer 8a/511 (Kammer mit mittelaktivem Müll) bis hin zu den Plänen zur Abteufung des Schachtes V und der Errichtung eines Rückholungsbergwerks macht deutlich, dass es ohne eine Gesamtplanung nicht funktionieren kann. Seit dem Frühjahr wurde im Asse-Begleitprozess angekündigt, dass der Betreiber der Atomanlage – die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) – seine Rückholpläne vorlegt. Die ZGV vertritt die Meinung, dass es sechs Jahre nach dem gesetzlichen Beschluss zur Rückholung allerhöchste Zeit wird, dass der Öffentlichkeit die Gesamtpläne zur Bergung des Atommülls vorgestellt werden. Sie erwartet die Präsentation der BGE auf der nächsten öffentlichen Quartalssitzung des Begleitprozesses am 22. November (ab 14:00 Uhr im TWW Wolfenbüttel, Am Exer)