Datenblatt
Abfälle
ASSE II – Abfälle
Auszug aus dem Datenblatt ASSE II www.atommuellreport.de/daten/asse-II
Gesamt 125.787 Gebinde
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1.293 Gebinde mit mittelradioaktiven Abfällen
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14.779 Gebinde mittelradioaktiver Abfälle in „verlorener Betonabschirmung“ (VBA), die fälschlicher Weise z.T. immer noch als schwachradioaktive Abfälle gelistet werden.
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109.715 Gebinde mit schwachradioaktiven Abfällen
Über 25 % der Gebinde stammen aus dem letzten Einlagerungsjahr 1978, zu einem Zeitpunkt also, als das Ende der Einlagerung schon absehbar war.
Kernbrennstoffe:
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Brennelemente aus der Kernforschungsanstalt Jülich (KfA) - Die Begleitpapiere wiesen aus: BE-Kugeln, Compacts, Brennstäbe in Blechdosen, AVR-BE - die KfA hingegen erklärte, es wären keine AVR-Brennelemente, sondern nur Testelemente gewesen.
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Plutonium 28,9 kg
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Uran-235 30,1 kg
Herkunft der Gebinde:
Lange Zeit versuchte die Bundesregierung den Eindruck zu erwecken, über 90 Prozent des radioaktiven Inventars in der ASSE II stamme aus der staatlichen Forschungseinrichtung in Karlsruhe. Tatsächlich stammt etwa ein Drittel der Gebinde und 72 Prozent der Radioaktivität aus Atomkraftwerken. Diese hatten Ihren Müll zur Wiederaufarbeitung nach Karlsruhe geschickt. Die dabei anfallenden Abfälle wurden als Karlsruhe-Müll deklariert in die ASSE II verbracht. So leicht wurden die Energiekonzerne ihre Verantwortung für ihren Atommüll los. Die folgende Tabelle gibt die tatsächliche Herkunft der Gebinde wieder – soweit bekannt:
Wiederaufarbeitung
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WAK Karlsruhe 9.885
Atomkraftwerke
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AKW Brunsbüttel 809
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AKW Obrigheim 5.504 (direkt) + 22.526 (über WAK Karlsruhe)
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AKW Esenshamm (Unterweser) 38
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AKW Gundremmingen A 3.456 (direkt) + 4.334 (über WAK Karlsruhe)
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AKW Lingen 1 1.285
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AKW Stade 1.399
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AKW Würgassen 4.239
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HDR Großwelzheim 986 (über WAK Karlsruhe)
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VAK Kahl 410 (direkt) + 1.309 (über WAK Karlsruhe)
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Karlsruhe MZFR 16.847 (über WAK Karlsruhe)
Forschungseinrichtungen
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FRM Garching 260
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Forschungszentrum Jülich 13.325
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GKSS Geesthacht 1.893
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GSF Hannover 121
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GSF Neuherberg 5.293
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GSF Betriebsabfälle ASSE II 14
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Hahn-Meitner-Institut 2.909
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Karlsruhe FR2 1.116
Fimen
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AEG Schnelle Reaktoren 587
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C.Conradty Werk Grünthal 6
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Farbwerke Hoechst, Frankfurt 376
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Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) 3.550
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Gesellschaft für Nukleartransporte (GNT) 102
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Kernreaktorteile (KTR) Großwelzheim 153
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KWU Erlangen 394
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KWU Karlstein 1.704
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NUKEM 1.346
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RWE 1.208
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Siemens Erlangen 41
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STEAG Kernenergie, Essen 3.025
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Transnuklear, Hanau 6.993
Sonstige
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Mess- und Prüfstelle für die Gewerbeaufsicht Kassel 333
Quellen:
GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit: „Bestimmung des nuklidspezifischen Aktivitätsinventars in der Schachtanlage ASSE“, August 2002
Link: http://www.asse.bund.de/SharedDocs/Downloads/Asse/DE/IP/historische-dokumente/gerstmann-2002.pdf;jsessionid=84BCE121E7D05DD66E4CD690CD869E36.1_cid391?__blob=publicationFile&v=1
Energie-Chronik: „Kosten für Asse trägt der Bund, obwohl die Radioaktivität größtenteils aus Kernkraftwerken stammt“ udo-leuschner.de 090203, Februar 2009 Link: http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/090203.htm#tabelle1
Deutscher Bundestag: Antwort auf die kleine Anfrage (Grüne): "Herkunft und Zusammensetzung des radioaktiven Inventars im Bergwerk ASSE II aus dem Forschungszentrum Karlsruhe", Drucksache 16/10783 vom 05.11.2008 | Link: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/107/1610783.pdf