(Fr., 23-05-2014/Di) Die Stadtwerke Bielefeld sind mit 16,7 % am AKW Grohnde beteiligt und seit Jahren wird diskutiert, wie mit dieser die Energiewende blockierenden Altlast umgegangen werden kann. Mit einer Protestaktion am Mittwoch hat jetzt das Bündnis Bielefeld steigt aus von SPD und CDU sowie den Stadtwerken Bielefeld als Mitbetreiber des Atomkraftwerks gefordert, ihre Verantwortung für die Sicherheit der Anlage wahrzunehmen. Noch Anfang Mai hatten die beiden Parteien im Rat behauptet, das Kraftwerk sei sicher, erläutert die Bielefelder Ärztin Dr. med. Angelika Claußen (IPPNW): „Wir haben das Vertrauen in die Politik und die Betreiber hinsichtlich der Atompolitik verloren. Die Betreiber E.on und die Stadtwerke machen einen ähnlich unzuverlässigen Eindruck wie der Betreiber Tepco des japanischen Reaktors Fukushima“.
In einem Fragenkatalog an SPD-Oberbürgermeister Pit Clausen, CDU und Stadtwerke verlangt das Bündnis umfassende Informationen über den Generator- und Reaktorschaden und will wissen, welche Informationen die Stadtwerke über den Zustand des Atomkraftwerks haben. Sigrid Quisbrok, Dozentin für Solarstromsysteme, nahm an dem Protestzug teil. Sie sagt: „Atomstrom verstopft die Netze für erneuerbare Energien.“ Sie setzt sich schon seit Jahren für das Aus ein. Für nächste Woche wurde ein Gespräch mit den Stadtwerken vereinbart, berichtet die Neue Westfälische von Donnerstag, dem 22. Mai.
Unterdessen empfehlen Analysten der Societe Generale den Verkauf von e.on-Aktien. Neben den Kosten der akuten Probleme in Grohnde selber wird darauf verwiesen, dass die Probleme eventuell auch bei anderen Kraftwerken zu finden sein könnten, so dass diese auch zunächst stillgelegt werden müssten. Das hätte negative Folgen auf die Zahlen des Versorgers.