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Regionalkonferenz in Stadthagen

Angenehme Atmosphäre und spannende Themen

(29.5.18/KS) Sehr herzlich wurden die TeilnehmerInnen der Regionalkonferenz am vergangenen Samstag im Kulturzentrum Alte Polizei empfangen. Aus Göttingen, Braunschweig, Hameln, Salzgitter, Hannover und Detmold waren sie angereist.

Die Vertreter des Schaumburger Anti-Atom-Bündnisses berichteten von ihrer Absicht, einen Resolutionsantrag zur sofortigen Stilllegung des benachbarten AKW in den Gemeinderat einzubringen, nachdem dieser Versuch im Kreistag gescheitert war.
Ein  Vertreter der Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese (BISS Leese) informierte über die skandalösen Zustände in der Landessammelstelle für schwach radioaktive Abfälle in Leese, in der 1484 landeseigene Atommüllfässer lagern. Nachdem schon 2013 die Probeöffnung eines Fasses eine falsche Deklaration offenbarte, müssen nun 442 Fässer intensiv nachbehandelt werden. Das weiß das NMU seit einem Jahr – die Bevölkerung wurde nicht informiert. Mit viel Biss konnte die BISS das Thema in die Öffentlichkeit transportieren. Umweltminister Lies steht nun unter großem Druck.

Beim Schwerpunktthema „Verfahren zur Standortsuche für die endgültige Lagerung des hoch radioaktiven Abfalls“ zeigte sich, dass eine Reihe unberechenbarer Faktoren dieses Verfahren zu einem Lotteriespiel macht. Die im Gesetz festgeschriebene Standortfindung bis 2031 erscheint völlig unerreichbar. Schon zu Beginn wird es problematisch: Wie können flächendeckend die für eine faire Standortauswahl erforderlichen geologischen Daten ermittelt werden, wenn sie nicht flächendeckend existieren? Wie verhält es sich später mit der sicheren Einlagerung in den gesetzlich festgeschriebenen Wirtsgesteinen? Salzkonzept (Gorleben, Asse): Gescheitert. Erkenntnisse und Erfahrungswerte über die übrigen Formationen (Granit, Ton): Fehlanzeige.
In diesem Zusammenhang wurde diskutiert, welche Rolle das Nationale Begleitgremium spielt. Als unabhängige begleitende Körperschaft könnte es ein wichtiges Bindeglied sein zwischen den Akteuren und der Öffentlichkeit. Im Augenblick ist die Position im Geflecht der Player hoch anzusiedeln. Aber: Bleibt das so, wenn sich in Kürze die Mitgliederzahl verdoppelt, oder wird aus dem NBG ein Alibi behafteter Nationaler Begleitservice? Das wird sehr von den einberufenen Personen abhängen.
Am Montag, dem 18. Juni führt das NBG in Hannover einen ganztägigen öffentlichen Fachworkshop über die Geologische Grundlagendaten für die Endlager-Standortsuche durch. Gibt es genügend vergleichbare geologische Daten, um im ganzen Land zu suchen ? Wie werden sie erhoben, verknüpft und ausgewertet ?

Die im vergangenen Jahr witterungsbedingt gescheiterte Airbus A-380-Aktion ist für den kommenden Herbst erneut geplant. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet. Ziel der Aktion ist, die Form eines A-380 in Originalgröße mit Hilfe einer Menschenkette direkt vor dem AKW abzubilden. Kann es gelingen, 800 Teilnehmer, die Platz in einem A-380 hätten, dafür zu mobilisieren?

Die nächste spannende Regionalkonferenz trifft sich am 28./29. September in Salzgitter-Bleckenstedt, in direkter Nähe zum Schacht Konrad. Am Freitag ist eine Schacht-Befahrung geplant, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Am Samstag findet dann die eigentliche Sitzung statt mit Aktionsplanung und aktuelle Themen, wie einem Positionspapier der Atommüllkonferenz zu den Zwischenlagern, das derzeit erarbeitet wird.