(Mo., 25.01.16/SW) Laut Recherchen der Helmstedter Nachrichten wird sich das Stilllegungsverfahren des ERAM wegen „ungelöster technischer Fragen“ noch weitere Jahre lang hinziehen. Auf Anfrage gab jetzt der Sprecher des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Detlef Thiel bekannt, dass das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das die Stilllegung beantragt hat, weiterhin Probleme hat, die sichere Abdichtung der Strecken unter Tage nachzuweisen. Weiterhin könnten noch Jahre vergehen bis dem BfS der Nachweis einer sicheren Verfüllung der untertägigen Hohlräume gelingt.
Der Plan des BfS sieht vor, alle atomaren Abfälle im Bergwerk zu belassen und die Hohlräume zu verfüllen. Dies solle verhindern, dass das Bergwerk weiter einstürze, wie z.B. vor 14 Jahren, als ein tonnenschweres Stück Deckgebirge einbrach, zementiert aber vor allem ein falsches Einlagerungskonzept, das dadurch nicht mehr rückgängig gemacht werden könnte.
Weiterer Kritikpunkt bleiben die eigentlich nur zwischengelagerten Abfälle, die nicht mit der Genehmigung zur Stilllegung „end“gelagert werden dürften. Hierfür hatte das BfS beantragt, ein Radiumfass, sowie ca. 60 Strahlenquellen, deren dauerhafte Lagerung von der Genehmigung des ERAM nicht abgedeckt sind, einfach in Morsleben zu belassen. Auch über diesen Antrag hat das Magdeburger Ministerium zu entscheiden – irgendwann, denn eine Frist wurde nie gesetzt. Mangels alternativen Lagermöglichkeiten für diesen teilweise hochradioaktiven Müll hat das BfS kurzerhand die Zwischenlagergenehmigung bis 2024 verlängert. Verantwortungsvoller Umgang mit Atommüll sieht anders aus!
Nächster "Atom- Müll-Spaziergang" Morsleben, Sonntag, 31.01.2016 um 14.00 Uhr
Treffen vor dem Werkstor Schacht Bartensleben, Morsleben