Pressemitteilung 19.9.2021/ Fehler der Atommüllpolitik führen zu horrenden Geldausgaben. Davor warnen die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad und die Bürgerinitiative Umweltschutz in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Bereits seit 1983, nach Auswertung der Tiefbohrungen im Raum Gorleben, war klar, dass der Salzstock Wasserkontakt hatte und für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle ungeeignet war. Trotzdem wurde aus politischen Gründen an dem Standort festgehalten – bis zum Aus vor einem Jahr.
Die 2 Milliarden Euro, die die Errichtung des Bergwerks gekostet hat, hätte man sich sparen können. Der Rückbau schlägt noch einmal mit einem dreistelligen Millionenbetrag zu Buche: „Diese Verschwendung von Milliardenbeträgen hätte man sich sparen könne, wenn die politisch Verantwortlichen verantwortungsbewusst gehandelt hätten. Der Fehler darf sich beim Schacht KONRAD nicht wiederholen", warnt Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Laut Schätzung der Bundesregierung würde der weitere Umbau des Erzbergwerks KONRAD zum Atommülllager weitere 1,77 Mrd. Euro verschlingen; Mittel, die dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsfonds entzogen würden. "Aber auch diese Mittel sind begrenzt und sollten nicht in einem am Ende doch nicht zu realisierendes altes Projekt wie KONRAD sinnlos versenkt werden", so Ludwig Wasmus vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD. "Deshalb fordern wir einen sofortigen Baustopp!"
Der Schacht Konrad ist wie Gorleben ein Atomprojekt der 70er Jahre. Damals ging es vor allem um einen Entsorgungsnachweis für den Bau und Betrieb von Atomkraftwerken. Die Inbetriebnahme von Schacht KONRAD wurde immer wieder verschoben, mittlerweile steht das Projekt auch wissenschaftlich und juristisch wieder in Frage – absehbar ist das Aus.
Wolfgang Ehmke, Tel.: 0170 510 56 06 BI Umweltschutz
Ludwig Wasmus, Tel.: 05341 63123 AG Schacht Konrad