(Mi., 21.09.16 /MN) Diese Forderung nach Abschaltung des maroden AKW’s in Belgien, begegnet einem, wenn man sich durch die Aachener Innenstadt bewegt. In vielzähligen Schaufenstern verschiedenster Geschäfte ist dieses Plakat aufgehängt und macht deutlich, dass die Bevölkerung von Aachen in Sorge ist - in Sorge vor einem GAU im belgischen AKW Tihange. Anlass des Besuches in Aachen war die Teilnahme der Arbeitsgemeinschaft an der Landeskonferenz der Anti-Atom-Initiativen (LaKo), so machte allein schon der Gang durch die Stadt deutlich, wie berechtigt die Forderung der Landeskonferenz ist.
Zur Erinnerung: Das 70 km von Aachen entfernte AKW wurde Ende 2015 wieder im Betrieb genommen wurde, nachdem der Reaktor über 20 Monate abgeschaltet war. Die außerplanmäßige Abschaltung erfolgte, nachdem 16.000 Risse im Stahl der Reaktordruckbehälter der belgischen Atommeilern Doel 3 und Tihange 2 festgestellt wurden, teilweise bis zu 18 cm lang. Das gleiche gilt für den ebenfalls für den belgischen Reaktor Doel3.
In beiden AKWs besteht durch die Risse im Stahlbehältermantel die Gefahr eines Super-GAUs. Aus Angst vor dessen Folgen haben mittlerweile fast 300.000 Menschen aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden diese Petition mit der Forderung nach Abschaltung unterschrieben. Bekannt ist, dass die Belgische Atomaufsicht FANC bereits spätestens seit Dezember 2012 im Besitz von Unterlagen ist, die eine Rissgröße von bis zu 6,9 cm dokumentieren. Der Betrieb der belgischen Schrottreaktoren gefährdet auch Menschen in Deutschland und deren körperliche Unversehrtheit. Daher die Forderung an die Bundes- und Landesminister, sich für die sofortige Abschaltung der Schrottreaktoren einzusetzen. Aber damit nicht genug. Der Betrieb der Reaktoren wird durch die Lieferung von Brennelementen aus der Brennelementefabrik Lingen nach Doel und Tihange unterstützt; daher muss der Brennelementefabrik Lingen die Genehmigung zur Lieferung weiterer Brennstäbe an die maroden belgischen Atomkraftwerke entzogen werden.
Um diesen Forderungen Nachdruck zu geben, ist für Samstag, 29.10. eine Großdemo in Lingen geplant. Unter dem Motto „Atomkraftwerken jetzt den Saft abdrehen! Brennstoffversorgung aus Lingen und Gronau stoppen!“ . Auf der Landeskonferenz wurde deutlich, dass alle vertretenen Initiativen für diese Großdemo mobilisieren. Die Arbeitsgemeinschaft ist Mitglied im Trägerkreis für die Demo und fährt mit einem Bus nach Lingen. Also den 29.10. vormerken, per Mail ( info@ag-schacht-konrad.de) oder Anruf imKonrad-Haus Busticket sichern und den landesweiten und grenzüberschreitenden Protest unterstützen gegen diese nukleare Infrastruktur, die weltweit die laufenden Atommeiler mit Brennstoff versorgt. |