5.10.2022// Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
4.800 Atommüllfässer aus der Landessammelstelle in Leese könnten nach Gorleben zur Zwischenlagerung gebracht werden. Das berichtete kürzlich das niedersächsische Politikmagazin „Rundblick“. Der Mietvertrag für die Landessammelstelle in Leese (Landkreis Nienburg/Weser) läuft zum Jahresende 2030 aus. Land und Bund suchen demnach nach einem Ausweichplatz.
Eigentlich sollten diese Abfälle im Schacht Konrad bei Salzgitter gelagert werden, doch die Plangenehmigung ist umstritten. „Zurecht“, befindet die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), denn dieser Standort entspreche nicht dem Stand von Wissenschaft und Forschung und der Ausgang der juristischen Überprüfung des Planfeststellungsbeschlusses werde sich noch lange hinziehen – mit ungewissem Ausgang, prophezeit die BI. Statt das Thema auszusitzen, erwartet die BI eine zügige Klärung durch das niedersächsische Umweltministerium.
Warum allerdings der Mietvertrag in Leese nicht verlängert werden kann und warum sich der Bund bei einer Landessammelstelle einmische und ausgerechnet auf das Fasslager Gorleben verfällt, sei für die BI ein Rätsel. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Wir haben den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD) angeschrieben und bitten um Aufklärung.“ Auf keinen Fall werde man einen neuerlichen Atommülltourismus akzeptieren.
Ehmke: „Der Müll muss bis zur Inbetriebnahme eines Endlagers dort gelagert werden, wo er ist. Das ist auch unsere Haltung zu den Abfällen, die in Gorleben lagern, wo wir uns allerdings gegen Sicherheitsdefizite zur Wehr setzen.“
In der Öffentlichkeit sei wohl nicht bekannt, dass das Abfalllager Gorleben unbefristet genehmigt sei – im Unterschied zur benachbarten Castorhalle mit den 113 Behältern, deren Genehmigung 2034 ausläuft.
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06