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Weiterer Protest in der Silvesternacht an Lingener Atomanlagen

AKW-Weiterbetrieb ist sinnlos, teuer und hochgefährlich“ Umweltgruppen fordern AKW-Abschaltung und Ende der Brennelementherstellung

Ursprünglich hätte der Leistungsbetrieb im Kernkraftwerk Lingen II (KKE) zum Jahreswechsel 2022/23 endgültig beendet werden sollen.

Nach dem Kanzlermachtwort zum Weiterbetrieb der verbliebenen drei Atomkraftwerke bis April 2023 hieß es für Angehörige des „Elternverein Restrisiko Emsland“ und des „Bündnis AgiEL“ in der Silvesternacht: Abschalt-Protest statt Abschalt-Party. Sie demonstrierten am KKE und vor dem Werk des französischen Brennelementeproduzenten Framatome/ANF Lingen für den sofortigen Atomausstieg.

Dass der seit elf Jahren geplante Zeitpunkt für die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke verschoben wurde, ist das traurige Ergebnis gezielter Bestrebungen der Pro-Atom-Lobby und von intensiver politischer Irreführung. In der Bevölkerung wurden massiv Ängste geschürt – vor einem kalten Winter ohne Heizung, einem Blackout in der Stromversorgung und vor dem Zusammenbruch unserer Wirtschaft.

„Wir wissen inzwischen: das Gerede von Stromausfällen ist Unfug. Aus der Gaskrise kann uns Atomstrom auch nicht helfen. Was wir für bezahlbare Energie wirklich brauchen, ist die schnellstmögliche Umsetzung der Energiewende“.

Wir wissen auch: Atomkraft ist unbeherrschbar, hochgefährlich, unwirtschaftlich und eine veraltete Technologie aus dem letzten Jahrhundert.

Die Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 müssen deshalb, wie es von langer Hand geplant war, jetzt endgültig abgeschaltet werden!

Wir brauchen keine Atomkraft und wir brauchen keine atomaren Brennelemente. Die Fortführung der Produktion bei ANF/Framatome in Lingen und die beabsichtigte Zusammenarbeit mit dem Kreml-Konzern Rosatom führen uns auf einen falschen Pfad, weg von der Energiewende in noch tiefere Abhängigkeit vom Kriegstreiber Russland. Das muss jetzt ein Ende haben!

Die Umweltgruppen rufen für den 21.1.2023 um 13 Uhr am AKW Lingen zu weiteren Protesten gegen den Weiterbetrieb der Atomanlagen auf. Auch am Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima (11.3.2023) werden in Lingen Aktionen zum Gedenken an das Unglück und Protestaktionen für die Umsetzung des Atomausstiegs stattfinden.