(Di., 06.06.23/SW) Wolfgang Ehmke, seit 1977 "Gorleben-Aktivist" und langjähriger Pressesprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg erzählt in seinem neuen Buch „Das Wunder von Gorleben“ von der Auseinandersetzung um den Standort im niedersächsischen Wendland aus profunder Innensicht. In seiner Erzählung über die Entscheidung für Gorleben als Standort für ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ (inklusive Wiederaufarbeitungsanlage) im Jahr 1977 kann man vieles aus der Geschichte um die Entstehung der Anlagen über dem Salzstock nachlesen und -empfinden: Angefangen bei der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schleswig, das für den Baubeginn des AKW Brokdorf Gorleben erstmalig an den Nachweis einer nuklearen „Entsorgung“ koppelte. Das alles wird erzählt als eine Geschichte von Glücks-, Unglücksfällen und Zufällen, die dazu führten, dass der Ausbau des Atomprogramms ins Stocken geriet. Obwohl das Buch mit vielen Fakten und Zahlen aufwartet, lässt es sich gut "schmökern" und ist in einzelnen Abschnitten aufgebaut.
Ein spannendes Buch sowohl für alle, die ihren eigenen Widerstand und Erfolg in dieser politischen Auseinandersetzung noch einmal Revue passieren lassen wollen, als auch für diejenigen, die als "Nachgeborene" mehr über Argumente, Motivation, die Besonderheiten des wendländischen Widerstands und die zentrale Rolle Gorlebens für das gesamte Atomprogramm erfahren wollen. Ehmkes These: Wäre eine WAA gebaut worden, wäre Deutschland mit rund 50 AKWs gleich nach Frankreich die Nuklearmacht Nummer zwei in Europa geworden.
Das Buch kann bei der Bürgerinitiative bestellt werden!