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Freitagvormittag

(So, 06.02./Sg) Mahnwache am Stadtmonument in Salzgitter

Am frühen Mittag stellen sich die Aktiven vom Bündnis gegen Schacht Konrad mit flatternden Fahnen und Transparent in Position und sie harren aus. Eine halbe Stunde stehen sie fast so unbeweglich wie das mahnende Monument selbst. Ich selbst bin bereits etwas länger in Salzgitter- Lebenstedt. Aus dem Bus gestiegen frage ich mich nach dem Weg zum Standmonument durch. Ich schlendere über den Wochenmarkt zum Gewerkschafthaus, vorbei am Info-Haus Konrad.

 

Die Innenstadt ist beschaulich, die Marktbesucher stehen schwatzend zusammen. Man kennt sich in der Stadt.

Dann wird es Zeit, es geht auf 11.00 Uhr zu, schnell zur Mahnwache, denn ich will sehen was dort passiert. Der Sturm, der bereits den ganzen Morgen anschwillt, wird immer stärker, Plastiktüten wehen über das Pflaster, eben höre ich noch die Rufe der Marktleute. „Frische Clementinen…, die ersten Primeln, zwei zum Preis …“.  vorbeiwehen. Rosemarie Streich aus Bleckenstedt geht inzwischen ganz in Ruhe auf Passanten zu, spricht sie an und drückt ihnen Info- Flyer in die Hand. Manchmal entwickelt sich ein kurzes Gespräch, ich höre nicht worüber sie sprechen. Nur eine Windbö trägt ein „Ich gebe nicht auf“ an mein Ohr.

Ich gehe auf eine Frau zu, die sich direkt auf die Stufen des Monuments gestellt hat. Es ist Gabi Polewska, ebenfalls vom Bündnis gegen Konrad. Sie ist schon lange dabei und wir unterhalten uns darüber, wie es ihr ergeht, wenn sie Passanten zum Thema Schacht Konrad anspricht. Die Reaktionen sind ganz verschieden, meint sie und ich weiß sofort was sie meint. „Doch wichtig ist nicht nachzulassen und da zu sein“. Wir stehen 20 Minuten zusammen und schwatzen, obwohl wir uns nicht kennen. Aber wir haben die gleichen Ziele und das rückt zusammen. Plötzlich rollt sie ihre Fahne zusammen, die Mahnwache ist vorbei. Frau Streich wird von ihrem Mann abgeholt und ich darf selbstverständlich mit ihnen im Auto zurück nach Bleckenstedt fahren. Im Auto erzählt sie mir, dass heute ein ganz guter Tag war, obwohl das Wetter so schlecht  sei, wären doch viele Menschen unterwegs gewesen. In Bleckenstedt verabschieden wir uns und wünschen uns einen guten Tag. Ich stehe noch einen Augenblick auf der sehr ruhigen ländlichen Straße, bevor die Arbeit im Konrad- Haus mich ruft.