... und auch Protest gegen Schacht KONRAD
(So.14.03.21/MN) 50 Menschen folgten am Freitag, den 12.03. dem Aufruf zur 28. Mobilen Atomaufsicht "Gegen das Vergessen - 10 Jahre Fukushima". Die Menschen erinnerten sich an die Bilder der Katastrophen, an die vielen ungelösten Probleme in Fukushima mit Tonnen von kontaminiertem Erdreich in Plastiksäcken, Umgang mit 1,2 Mio. Tonnen von Kühlwasser, Rekontaminationen durch Regen und Wind, massive Probleme beim Rückbau der Atomruine Fukushima, Leiden der Menschen in der Region durch die Spätfolgen durch Entwurzelung, Druck bzw. mangelnde Unterstützung durch die japanische Regierung, die stattdessen Normalität vorgaukelt mit der Durchführung der Olympischen Spiele und Reduzierung medizinischer Studien zu Untersuchungen von Krankheiten, sie durch die Atomkatastrophe verursacht wurden.
In der gemeinsamen Gedenkminute erinnerten sich die Teilnehmer daran, dass Atomkraft unberechenbar war, ist und bleibt und dass es wichtig ist, gemeinsam dafür zu sorgen, dass dies niemals vergessen wird.
Jedoch ging es nicht nur um das Gedenken an die Dreifachkatastrophe in Fukushima, sondern auch um den Protest gegen die Inbetriebnahme von Schacht KONRAD. Mit der 1. Mahnwache in 2021 kam der Protest endlich wieder auf die Straße. In 2020 stand die politische bzw. fachliche Auseinandersetzung mit der ÜsiKo - der Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad nach dem Stand von Wissenschaft und Technik - im Vordergrund, betonte Carsten Kawka vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD. Das Ergebnis dieser kritischen Auseinandersetzung ist niederschmetternd: Der Betreiber BGE - die Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE - verweigert eine echte Sicherheitsüberprüfung, denn eine Überprüfung nach Stand von Wissenschaft und Technik findet gar nicht statt. Für eine solche Überprüfung muss das Projekt an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bei der Endlagersuche gemessen werden. Die Gutachter haben aber lediglich geprüft, ob Gesetze und Verordnungen eingehalten werden. Grundlegende Projektfehler werden ignoriert, Neue Daten werden nicht erhoben, festgestellte Sicherheitsdelta werden nicht weiter untersucht, sondern überwiegend als nicht sicherheitsrelevant eingestuft und somit in der Phase 2 der Üsiko nicht weiter betrachtet.
Gründe genug, dass der Protest gegen das Projekt Schacht KONRAD weitergehen muss und wird.
Mit der Menschenkette zum Abschluss (Corona-konform und abstandgerecht mit Bändern FUKUSHIMA MAHNT) gelang es den Teilnehmern der Mahnwache, ihren Protest eindrucksvoll bis ans Tor zur Anlage Schacht KONRAD zu bringen. 50 Teilnehmer, die innerhalb von kurzer Zeit mobilisiert wurden und sich aufgemacht haben zur Mahnwache und zum Protest am Schacht. Das macht Hoffnung, dass unser Protest trotz vermeintlicher Corona-Protestpause nach wie vor durch viele Menschen in der Region getragen wird. Darauf setzen wir in 2021.
Das war nicht die letzte Mahnwache, nicht die letzte Protestaktion in 2021.