(27-05-2011/KONPress) Am heutigen Freitag um 14.00 Uhr wollen Bundesumweltminister Röttgen und Ministerpräsident McAllister im Rathaus in Salzgitter-Lebenstedt den KONRAD-Fonds besiegeln. Der Fonds soll durch jährliche Zahlungen bis 2043 mit einem Gesamtbetrag von 100 Millionen Euro ausgestattet werden, den weitaus größten Teil sollen die AKW-Betreiber einzahlen, der kleinere Teil wird aus dem Bundeshaushalt beigesteuert. Die AKW-Betreiber haben ihren Beitrag an unterschiedliche Bedingungen geküpft, z.B. einen laxeren Umgang mit den Annahmebedingungen des KONRAD-Mülls.
Dazu erklärt Ursula Schönberger für die Arbeitsgemeinschaft: Schäden doch nicht mehr „irrational“ – Berlin zahlt!
Vor ziemlich genau 16 Jahren erschien ein Artikel in der Salzgitter Zeitung (23.5.1995) unter der Schlagzeile „Schäden „irrational“ – Bonn zahlt nicht“. Die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel hatte anlässlich ihres Besuches in Salzgitter einen Entschädigungsfonds kategorisch abgelehnt: „Wenn man einen Entschädigungsfonds initiiert, würde man ja zugeben, dass man hier was ganz Schlimmes macht bei Ihnen“. 16 Jahre später gibt man also endlich zu, dass man unserer Region etwas ganz Schlimmes antut. Doch was sollen wir mit schicken Sportstätten und Mehrzweckhallen wenn unsere Kinder an Krebs erkranken, wenn unsere Landwirte ihre Produkte nicht mehr verkaufen können und die Betriebe aus der Region abwandern? Wir wollen das Blutgeld nicht. Die Region trägt mit den beiden havarierten Endlagern Asse II und Morsleben genug Lasten für die Bundesrepublik. Die Einlagerung von Atommüll in Schacht KONRAD muss nicht entschädigt, sondern verhindert werden!