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Konrad

3. Essener Fachgespräch Endlagerbergbau

Vortrag zu Schacht KONRAD abgesagt 

(Fr., 21.03.14/US) „Der KONRAD-Vortrag ist letztlich nicht freigegeben worden“ - mit diesen etwas kryptischen Worten erklärte der Moderator der 3. Essener Fachgespräche Endlagerbergbau die kurzfristige Absage des Vortrages „Umbau der Schächte für das Endlager Konrad - Erfahrungen aus Sicht der Schachtbaufirmen“. Gehalten werden sollte der Vortrag von Vertretern der Firmen Deilmann Haniel GmbH und Thyssen Schachtbau GmbH. Beide Firmen sind in die staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen illegaler Preisabsprachen beim Projekt KONRAD verwickelt. Ob es daran lag, oder ob es Unstimmigkeiten bei der Bewertung der umfangreichen Sanierungsarbeiten auf KONRAD gab, bleibt Spekulationen überlassen. Erhoffte Neuigkeiten blieben jedenfalls aus.

Der Vortrag zur ASSE II fand wie geplant statt: „Wie kann kontaminiertes Haufwerk unter Tage verwertet bzw. freigegeben werden? Entwicklung einer Förderbandmessanlage für die Schachtanlage ASSE II“. Entwickler der Messanlage sind die DMT GmbH und NUKEM Technologies GmbH. Konkret geht es um das Haufwerk, das bei der Öffnung der Kammern anfällt, bevor man zu den vorhandenen radioaktiven Abfällen stößt. Dieses Haufwerk fällt bereits im Zuge der „Faktenerhebung“ an, also bevor die Rückholung tatsächlich beginnt. Der Plan ist, dieses Haufwerk mittels einer Förderbandmessanlage untertage auf Radioaktivität zu messen und in die Kategorien „freigebbar“, „unter Tage verwertbar“ und „radioaktiver Abfall“ einzuteilen.

Erfahrung mit einer solchen Messanlage wurden bereits im Rahmen der Sanierung des kontaminierten Bodens beim Rückbau der Hanauer Brennelementfabriken gesammelt. Allerdings unter völlig anderen und wesentlich einfacheren Bedingungen. In der ASSE II gibt es wenig Platz, hohen Zeitdruck, unbekannte Zusammensetzung und Zustand der Abfälle, etc. Und so zeigte die anschließende Diskussion sehr schnell, wie unausgereift die Pläne sind. Wie sollen Leitnuklide bestimmt werden, nach denen die Zusammensetzung der Radionuklide errechnet werden sollen, wenn man nicht einmal weiß, woher die Abfälle kommen, die man anbohrt? Wie geht man mit der vor allem im Versturzbereich kaum mehr vorhandenen Trennung zwischen Haufwerk und radioaktiven Abfällen um? Was passiert, wenn die Abfälle zu feucht sind? Wie schafft man eine möglichst homogene Beschaffenheit des Materials auf dem Förderband um tatsächlich belastbare Aussagen treffen zu können? Viele Fragen, wenig Antworten. Und so kam schnell der Eindruck auf, dass es noch ein weiter Weg bis zur Ausführungsreife sein wird.