(Do, 07.06.18/MN) Die letzten Vorbereitungen für die Demo am Samstag, den 9. Juni in der Atomstadt Lingen laufen im Emsland und bei den beteiligten Initiativen auf Hochtouren. Aus verschiedenen Städten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen machen sich Demo-Busse auf den Weg nach Lingen. Auch die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, ruft zur gemeinsamen Zugfahrt von Braunschweig mit dem Niedersachsenticket auf, um damit die Demo auch aus der Region Weltatomerbe Braunschweiger Land zu unterstützen. Treffpunkt: 8:00 Uhr am Fahrkartenschalter im Braunschweiger Hauptbahnhof.
Weitere Infos zur geplanten Demo: https://www.lingen-demo.de
Die Ergebnisse von zwei aktuellen Forsa-Umfragen bekräftigen die Forderungen der Demo, denn eine eindeutige Mehrheit der Menschen in NRW und Niedersachsen wollen die Schließung der Atomanlagen von Gronau und Lingen. Die beiden repräsentativen Umfragen, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Umweltinstituts München in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen durchgeführt hat, zeigen, dass jeweils zwei Drittel der Befragten zum einen den Export von Brennelementen aus Lingen ablehnen und zum anderen die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau sowie der Brennelementefabrik Lingen befürworten. Die Umfragen wurden von April bis Mai durchgeführt und ergaben kaum Unterschiede zwischen den beiden Bundesländern. In beiden Bundesländern befürworten sogar CDU-Anhänger mehrheitlich die Anti-Atom-Positionen. Alle Infos zu den beiden aktuellen Umfragen finden sich unter: http://www.umweltinstitut.org/presse.html
Die Forderung, das AKW Lingen II („Emsland“) abzuschalten, wird durch einen Zwischenfall im Mai an einem Notstromdiesel untermauert. Beim Atomkraftwerk Emsland ist es laut Angaben des Betreibers RWE am 18. Mai 2018 zu einem meldepflichtigen Ereignis gekommen. Bei einem von vier Notstromaggregaten waren Schrauben im Bereich der Kupplungsverschraubung zwischen Kurbelwelle und Schwungscheibe defekt. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz ist als zuständige atomrechtliche Aufsichts- und Genehmigungsbehörde von der Betreiberin des Atomkraftwerks Emsland (KKE) fristgerecht über das Ereignis der Stufe Null gemäß Atomrechtlicher Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung informiert worden, teilt das Ministerium mit. "Anstatt jetzt noch einmal neue Brennelemente einzusetzen, ist es für Betreiber RWE dringend Zeit, mit der AKW-Stilllegung die Gefahr eines Super-GAUs zu beseitigen und der Energiewende den Weg frei zu machen“, so Christina Burchert vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf.