(21-12-09) Klirrender Kälte und eisigem Wind zum Trotz demonstrierten auch am Wochenende vor Weihnachten wieder tausende in ganz Deutschland gegen Atomenergie. 130 kamen schon am Freitag zum Fackelzug bei Schacht KONRAD, 60 beteiligten sich am Samstag an der Übergabe-Aktion der Morsleben-Einwendungen in Magdeburg. Aus mittlerweile mehr als 50 Städten meldet .ausgestrahlt Beteiligung an den StörFall-Mobs, die an den 4 Adventssamstagen jeweils um 11.58 Uhr stattfanden. Am Sonntag dann eine Demonstration in Ahaus mit gut 300 TeilnehmerInnen, ein Sonntagsspaziergang in Biblis mit gut 200 TeilnehmerInnen. Weitere Spaziergänge in Gorleben und der ASSE II, wo um 18.00 Uhr auch noch eine Andacht der örtlichen Kirchengemeinden stattfand.
(18-12-09) Rund 130 TeilnehmerInnen trotzten beim traditionellen Jahresabschluß der Arbeitsgemeinschaft klirrender Kälte und dem eisigen Wind bei KONRAD: Bei -13° die wohl coolste Aktion des Wochenendes. Begleitet von einigen Treckern ging es mit Fackeln vom Sportplatz durch Bleckenstedt zum Schacht KONRAD, wo man sich mit Glühwein, Kakao und Würstchen an Feuertonnen wärmen konnte. Michaela Hummel dankte allen, die diese und viele andere Aktionen als Sponsoren, Spender und mit praktischer Arbeit unterstützt haben.
Silke Westphal rief noch einmal auf, die letzte Chance zu Morsleben-Einwendungen zu nutzen. Peter Dickel resümierte ein erfolgreiches Jahr, dass von der spektakulären Lichterkette am 26. Februar über den Treck durch die Region und die begeisterte Demonstration in Berlin und vielen, vielen weiteren Aktionen in den letzten Wochen führte. Tausende demonstrierten derzeit Woche für Woche irgendwo in Deutschland gegen Atomenergie. Und mancher habe sich erstaunt die Augen gerieben, dass die neue Bundesregierung trotz eines erbitterten Atom-Wahlkampfes die Laufzeiten der Atomreaktoren einstweilen nicht verlängert habe. Die Situation sei offen, wie schon lange nicht mehr, meinte Dickel. Deshalb setze sich die Arbeitsgemeinschaft für eine starke bundesweite Aktion gegen Atomenergie und Atommüll am 24./25. April 2010 ein und unterstütze die Überlegungen des Bündnis Salzgitter, für September in Salzgitter und der Region zu einem deutlichen Zeichen der Ablehnung von Schacht KONRAD aufzurufen.
(19-12-09) Auch am vierten Adventssonntag fielen in vielen deutschen Städte um 11.58 Uhr Passanten auf offener Straße plötzlich um und blieben 2 Minuten liegen, um dann ein Radioaktivitätszeichen zu hinterlassen. An der von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt initiierten Aktion "StörFall-Mob" gab es zum Schluß Beteiligung aus mehr als 50 Orten.
In Magdeburg fand um 14.00 Uhr eine Aktion zur Übergabe der Einwendung gegen die Pläne zur Schließung des Atommüll-Lagers Morsleben statt. Deutlich mehr als 10.000 Einwendungen vermeldete die Morsleben-Kampagne und überreichte der zuständigen Abteilungsleiterin des sachsen-anhaltinischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Frau Koch, symbolische Einwendungen der Trägerkreis-Organisationen. Mehrere Sprecher forderten die Einwendungen sehr ernst zu nehmen. Udo Dettmann überbrachte Grüße vom Standort ASSE II. Er erlebe bei der Auseinandersetzung um ASSE II, dass die Bevölkerung beteiligt wird und unterschiedliche Optionen bis hin zur Rückholung der Abfälle öffentlich diskutiert werde. Da wundere er sich, dass all dies in Morsleben nicht geschehe.
Vor der Kulisse mit Kartons mit Ortsnamen, aus denen Einwendungen erhoben worden sind, wies Peter Dickel für die Morsleben-Kampagne darauf hin, dass es gut und richtig sei, dass die Einwendungen nicht nur aus der engsten Umgebung der Anlage, sondern aus dem ganzen Bundesgebiet kommen. "Mit der Atomenergie war das Versprechen verbunde, dass es eine Endlagerung gäbe, mit der man sich von dem strahlenden Müll ein für allemal ent-Sorgen könne. Wenn Menschen aus all den Regionen, aus denen Atommüll nach Morsleben gebracht wurde, jetzt merken, dass dieses Versprechen nicht trägt und sagen: "Halt, so geht's aber nicht", dann sei das ihr gutes Recht und sehr verantwortungsvoll. Ein größeres Geschenk habe sie zu Weihnachten noch nie bekommen, scherzte Abteilungsleiterin Koch, als ihr "Weihnachtsengel" Julia Wendenkampf vom BUND Sachsen-Anhalt die Einwendungen überreichte. Sie versicherte, dass es bisher keine Vorfestlegungen in ihrem Hause gäbe und dass alle Fragen, auch die der Rückholung und des Verbleibs der lediglich zwischengelagerten Abfälle jetzt intensiv geprüft würden. Danach besteht im Rahmen des Erörterungstermins, zu dem der Betreiber und die EinwenderInnen eingeladen werden, noch einmal die Möglichkeit, alle Einwendungen zu diskutieren.
(20-12-09) Am Sonntag gab es dann eine ganze Reihe von Aktionen an Standorten, die größte eine Demonstration am Zwischenlager Ahaus. Dorthin soll ab Anfang 2010 jede Menge Atommüll gebracht werden, der später mal in KONRAD "end"gelagert werden soll. Darum fand jetzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen eine größere Demonstration statt, an der sich unübersehbar auch die SPD mit vielen Fahnen beteiligte. BI-Vorsitzender Möllers: "Schön, dass Ihr da seid, aber bringt doch nächstes Mal nicht nur Parteifahnen, sondern auch Transparente mit, damit man weiß, worum es Euch geht." Passend zum 15jährigen Jubiläum der Sonntagsspaziergänge umrundete die Demonstration nach einer Kundgebung das Zwischenlager. Als nächste Aktion ist für den 23. Januar ein Autokorso über die Atommüllstrecke retour geplant. Von Ahaus geht es nach Duisburg, wo die GNS eine Konditionierungsanlage betreibt und weiter nach Jülich, wo in der alten Atomforschungsanlage nicht nur Reste mehrerer Forschungsreaktoren liegen, sonder - man höre und staune - sich auch eine Landessammelstelle für niedersächsischen Atommüll befindet. Am 24. April soll dann im Rahmen der bundesweiten Aktionen zum Tschernobyl-Jahrestag in Ahaus eine Kundgebung miit mehreren Tausend TeilnehmerInnen stattfinden.