Presseerklärung 9.3.2013 - Rund 20.000 Menschen haben sich heute aus Anlaß des Fukushima Jahrestages trotz widriger Witterung allein an der Katastrophen-Simulation rund um das AKW Grohnde beteiligt. Es war eine der größten Demonstrationen gegen das Kraftwerk überhaupt.
An weit mehr als 200 Punkten entlang der 380 km langen Strecke rund um ein angenommenes Evakuierungsgebiet fanden Flüchtlingstrecks statt, standen Dekontaminierungsstationen, beteiligten sich Landwirte und Kirchengemeinden an der Aktion. Bereits morgens um 09.00 Uhr waren Fahrzeugkonvois aus Hameln und anderen Orten zur Evakuierung aufgebrochen. In größeren Städten fanden geschlossene Menschenketten statt.
Zum Abschluß finden um 14.00 Uhr Kundgebungen in Hannover, Hildesheim, Göttingen, Detmold, Minden und Stadthagen statt.
"Angesichts dieser Aktion kann niemand mehr sagen, das Thema Atomenergie sei erledigt. Wir wissen, große Katastrophen sind möglich, der Schutz davor nicht. Das muss Konsequenzen haben", sagt Peter Dickel für die Veranstalter. "Natürlich lassen unsere "Flüchtlingstrecks", "Dekontaminationsstationen" und andere Aktionen nur erahnen, wie es wäre, wenn die Katastrophe wirklich eintritt. Es wäre Aufgabe der Politiker, die den Betrieb der Atomkraftwerke verantworten, solche Katastrophenschutzübungen in einem realistischen Umkreis von bis zu 170 KM unter Einbeziehung der Bevölkerung durchzuführen."
Bereits am vergangenen Montag hatten VertreterInnen der Regionalkonferenz AKW-Grohnde abschalten dem neuen Niedersächsischen Umweltminister Wenzel diese und weitere Forderungen präsentiert. Dazu gehört, den geplanten Einsatz von Plutonium-MOX-Brennelementen in Grohnde zu verbieten und eine Überprüfung der Reaktorsicherheit, insbesondere des Reaktordruckbehälter, nach Stand von Sicherheit und Technik.
Am 19. März 1977 demonstrierten rd. 15.000 Menschen gegen den damals noch im Bau befindlichen Reaktor, am Ostermontag 2011 kamen unter dem unmittelbaren Eindruck von Fukushima 20.000 Menschen zusammen.
Weitere Aktionen finden heute im Bundesgebiet in Gundremmingen, Neckarwestheim und Gronau statt, in der französischen Hauptstadt Paris findet eine Menschenkette statt.
Regionalkonferenz "AKW Grohnde abschalten" www.grohnde-kampagne.de
Aus Anlass des 2. Fukushima-Jahrestages probten am Samstag, dem 09. März 2013 mehr als 20.000 Menschen an mehr als 200 Aktionspunkten im Abstand von etwa 40 km um den Reaktor Grohnde, was es bedeutet, wenn die Katastrophe nicht 9.000 KM entfernt, sonder direkt vor der eigenen Haustür stattfindet. [Fotos, Videos, Berichte].
Zur Organisation war die Strecke in sechs Streckenabschnitten aufgeteilt, in denen zur Vorbereitung zahlreiche Info-Treffen und Veranstaltungen stattfanden. Gruppen konnten sich selbst einen Streckenpunkt wählen, an dem sie im Rahmen des gemeinsamen Aktionsbildes eigene Aktionen entwickeln konnten. Zum Abschluss der Aktion fand in jedem Streckenabschnitt eine Kundgebung.
Ein wichtiges Thema in der Vorbereitung war die Frage, ob und wie Katastrophenschutz bei Kernschmelz-Unfällen möglich ist. Am Dienstag vor der Demonstration startete die Regionalkonferenz ein fiktives, aber durchaus realistisches Katastrophenszenario, das mit sieben Bulletins bis zum Samstag (Evakuierungsaufruf) entwickelt wurde.
Der Aktionsaufruf der Regionalkonferenz wurde bundesweit und regional breit unterstützt. [Unterstützer] [Aktionsaufruf als Flyer]