Am Donnerstag starteten wir Exkursionen zum BUND, um uns über Alternativen zu informieren. Danach besuchten wir das Konrad-Haus in Salzgitter-Bleckenstedt, um uns die Räumlichkeiten der AG Schacht Konrad anzusehen. Hier konnten die TN Fragen zur Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad an Steffi Schlensog stellen. Am Freitag bereiteten wir dann unseren Handlungsteil, die 26. Mobile Atomaufsicht am Schacht 1 vor. Es wurden Transparente und Redebeiträge vorbereitet.
Um 15°° war es dann soweit:
Kai Richter eröffnete als Versammlungsleiter die Veranstaltung und erläuterte zunächst die behördlich angeordneten Corona-Regeln, ehe er dann durchs Programm führte. 33 Jahre Widerstand gegen das Projekt Konrad, ein halbes Jahr nach Corona-Beginn sind wir wieder hier. Seht her, es gibt uns noch und wir bringen den Widerstand trotz Corona auf die Straße. Es folgte ein kurzer inhaltlicher Rückblick auf die letzten Mobilen Atomaufsichten. Stellvertretend sei hier die Umbenennung der Region auf den Namen Absurdistan genannt. Kai merkte auch an, dass das Camp-Konrad lediglich Corona-bedingt verschoben wird.
Danach folgte dann als Redner unser Seminarteilnehmer Jochen Kortz. Jochen verwies in seinem Beitrag auf die zurückliegenden Atom-Katastrophen von 1981 in Sellafield, 1986 in Tschernobyl und von 2011 in Fukushima. „Habt ihr aus der Vergangenheit nichts dazu gelernt“? Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es im Schacht Konrad zu einer Katastrophe kommt.
Als zweiter Teilnehmer des Seminares sprach nun Oytun Akdemir zu den etwa 50 interessierten Menschen, die sich zur 26. Mobilen Atomaufsicht einfanden. Ich bin nicht nur besorgter Bürger oder Arbeitnehmer aus der Region. Nein ich bin auch Familienvater! Wir hinterlassen unseren Kindern ein gefährliches Erbe. Oytun sagte, er möchte sich später nicht von seinen Kindern anhören müssen: Warum Papa habt ihr damals nichts gegen Schacht Konrad unternommen? Damit forderte er alle Menschen der Region Braunschweiger Land, und damit auch die Menschen aus Salzgitter auf, sich gefälligst am Widerstand zu beteiligen.
Henning Söchtig, einer der drei Referenten, schloss sich seinem Vorredner nahtlos an und äußerte ebenfalls seine Ängste. Henning hat zwei kleine Kinder, denen er später auch nicht erklären möchte weshalb wir gegen Schacht Konrad nicht mehr unternommen haben. Er verwies weiterhin auf die Wasserzuläufe in den Schacht, die Parallelen zur Asse-Problematik werden hier deutlich.
Kai verwies zum Schluss noch einmal auf den Schwachsinn der Hochdruckabwasserleitung, die bei Sonnenberg die Abwässer von unter Tage in die Auenlandschaft einleiten soll. Wozu dieser Schwachsinn? Konrad sei doch trocken - versichern Experten und Betreiber immer wieder.
Um 16°° beendete Kai Richter dann ordnungsgemäß die Veranstaltung und bedankte sich noch einmal bei allen die zu dieser eindrucksvollen Aktion beigetragen hatten.