(Do., 12.03.15/LW) …jedenfalls dann, wenn man sich die Sichtweise der Bundesregierung zu eigen macht, die per Bundesweisung alle Transportfragen aus dem Genehmigungsverfahren zu KONRAD ausgeklammert hat. In der Realität werden die Züge aber durch ein Gebiet fahren, in dem ohnehin schon ein enorm hohes Transportaufkommen durch die dortigen Industriebetriebe besteht. Für die letzte Fahrtstrecke sollen die Transporte auf dem Übergabebahnhof Beddingen inmitten all der Transportzüge ins Stahlwerk zusammengestellt werden. Ein Blick dorthin macht klar, dass hier längere Standzeiten der Atommüllzüge nicht ausgeschlossen werden können.
Und weiter geht die Fahrt:
Vorbei an einem Tanklager mit 80.000m³ Mineralöl, direkt am Beddinger VW-Werk entlang und in unmittelbarer Nähe zur Ortslage Beddingen und dem daran anschliessendem neuen Gewerbegebiet sollen die Räder rollen. Die Situation bei den Straßentransporten kann auch nicht zuversichtlicher stimmen. Die Atomtransporte werden im normalen Straßenverkehr mitfließen und für viele LKW-Fahrer ist Salzgitter mit seinen 31 Stadtteilen schon jetzt ein großes verkehrstechnisches Rätsel. Wer in den Kanaldörfern schon einmal versucht hat einem verirrten Transporteur den richtigen Weg zu weisen wird dies bestätigen können.
Die neue Abfahrt zu KONRAD 2 wird hier zur allgemeinen Verwirrung noch ein Stück beitragen. Da sie nur einseitig von der Industriestraße Nord abführt müssen alle Transporte die aus Richtung Osten kommen zunächst bis Bleckenstedt, dort abfahren, dann in Gegenrichtung wieder auffahren und zurück zu KONRAD 2. Für jeden der sich auch nur ein wenig in Salzgitters Nordosten auskennt ist also völlig klar dass hier eine besondere Gefährdungslage vorliegt und dass die Transportfrage selbstverständlich Teil der Planfeststellung sein müsste.
Das sah auch die niedersächsische Landesregierung so und hatte sich für eine Einbeziehung der Transportfragen in das Planfeststellungsverfahren ausgesprochen. Die Bundesregierung hat darauf reagiert und die Einbeziehung dieser Fragen per Bundesweisung untersagt. Natürlich kennt sich auch die Stadt Salzgitter in Salzgitter aus und so war die Nichtberücksichtigung der Transportfrage einer der Klagegründe der Kommune vor dem Oberverwaltungsgericht. Die Klage wurde als unzulässig abgelehnt. Und so sollen die Transporte durch ein per Weisung risikofreies Nirgendwo fahren. Na dann, Glück auf, wenn wir die Inbetriebnahme von KONRAD nicht verhindern werden wir´s brauchen.
Hinkommen – Zuhören – Mitreden!
Weil wir uns in dieser Sache nicht auf unser Glück verlassen sollten, sondern lieber aufstehen um die Fakten auf den Tisch zu legen …und zwar am 26.März bei der Podiumsdiskussion mit Jochen Flasbarth (Staatssekretär im Bundesumweltministerium) und Stefan Wenzel (Nds. Umweltminister) u.a. Beginn 17.30 in der Aula am Fredenberg in Salzgitter (im Anschluss an die Kundgebung um 17.00 Uhr). [Link zur Veranstaltung]
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