(04.07.21/MN) Zur 29. „Mobilen Atomaufsicht“ hatte das KONRAD-Seminar der IG Metall am Schacht KONRAD aufgerufen. Dem Aufruf folgten mehr als 100 Menschen, Aktive aus Bleckenstedt und der Region, Vertreter der IG Metall Jugend und auch 3 Vertreter der Bürgerinitiative der Initiative Atomfreies 3-Ländereck aus Würgassen – Menschen, die aktiv sind in der Kampagne #konrad_gameover und die Kampagne gerade mit Hochdruck in die Öffentlichkeit bringen.
„Denn klar ist, so ein Vertreter der Teilnehmer des KONRAD-Seminars bei der Mobilen Atomaufsicht am 4. Juli am Schacht, dass das veraltete Projekt aufgegeben werden muss. Und die laufende Unterschriftenkampagne aktiv von vielen Menschen getragen, mitgetragen, weiter getragen werden muss. Mir ist noch einmal sehr klar geworden, dass die Inbetriebnahme des Schachts als Atommülllager verhindert werden muss. Der Müll muss hier bei uns in Deutschland sicher gelagert werden; aber es müssen sichere Lösungen gefunden werden, und das ist Schacht KONRAD auf jeden Fall nicht.“
Fünf Tage Bildungsurlaub mit intensiver Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Risiken der Lagerung von Atommüll in Deutschland und insbesondere der Region Braunschweiger Land. Schwerpunkt war natürlich die Kritik an dem Projekt Schacht KONRAD, ganz konkret die Kritikpunkte, die dem Niedersächsischen Umweltministerium mit dem Antrag auf Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses Ende Mai zur Prüfung übergeben wurden.
Auch Dirk Wilhelm von der Initiative Atomfreies 3-Ländereck e.V. macht deutlich, warum sie an der Mobilen Atomaufsicht teilnehmen und die Kampagne #konrad_gameover unterstützen: Schacht KONRAD hat sich vor einem Jahr auch zu einem sehr konkreten Problem für das Dreiländereck Ostwestfalen-Lippe, Nordhessen, Südniedersachsen entwickelt. Denn dort am ehemaligen Atomkraftwerk Würgassen will die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) ein riesiges Bereitstellungslager für Schacht Konrad errichten. Damit wird der Standort Würgassen zur zentralen Drehscheibe für alle schwach- und mittelradioaktiven Abfälle in Deutschland. Hier sollen die angelieferten atomaren Abfälle so zusammengestellt werden, dass die festgelegten Obergrenzen für die Einlagerung in Schacht KONARD bis zum Letzten ausgereizt werden können. Mit dem Ende von Schacht KONRAD fällt dann hoffentlich auch die Standortentscheidung für Würgassen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter vielfacher Missachtung der Vorgaben der Entsorgungskommission des Bundes getroffen wurde, so die Bürgerinitiative.
Manfred Kramer von den Vahlberger Asse-Aktivisten betont in seinem Beitrag ebenfalls, dass jetzt die Unterstützung der Region für die Kampagne wichtig ist.
Für diese Unterstützung haben die Teilnehmer des KONRAD-Seminars am Freitagvormittag erfolgreich mit ihrer Unterschriftenaktion in der Fußgängerzone von Salzgitter-Lebenstedt geworben. Mit den Erkenntnissen aus dem Seminar, dass der Beschluss für Schacht KONRAD zu alt und der Schacht ungeeignet für die Einlagerung von hunderttausenden Kubikmetern von Atommüll ist, konnten Hunderte von Menschen zur Unterschrift bewegt werden. Mit diesem Ergebnis sind die Teilnehmer sehr zufrieden.
Zum Abschluss ruft Brigitte Runge, die 2. Bevollmächtigte der IG Metall Peine-Salzgitter dazu auf, die nächsten Wochen mit vielfältigen Aktionen Menschen für die Unterstützung der Unterschriftenkampagne zu gewinnen. Die Kampagne ist in den Betrieben in Salzgitter und der Region durch die Aktivitäten der IG Metall angekommen. Sie kommt auf die Straße, in die Region.
Wie – das soll auch auf dem geplanten Kampagnentreffen am Freitag, den 16. Juli um 18 Uhr in Bleckenstedt auf dem Sportplatz weiter geplant werden.
Und wir gehen auch nach Braunschweig, so Marianne Neugebauer und Silke Westphal von der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD. Am Donnerstag, den 29. Juli wollen wir am Wochenmarkt am Prinzenpark sein. Wir hoffen, auch da überzeugen zu können, so die beiden Aktiven. Und wir freuen uns über Menschen, die dort mit dabei sind oder selber Aktionen planen.
Lasst es uns wissen, wir haben Material für Euch.