(Fr., 31.12.2021/ SW) Heute Nacht um 0:00 Uhr gehen die Atomkraftwerke Brokdorf, Gundremmingen und Grohnde vom Netz. In Grohnde demonstrierte "Greenpeace" bereits bei Einbruch der Dämmerung mit einer Lichtprojektion. "Strom aus Wind und Sonne ist schon heute deutlich billiger als Atomstrom, sicherer ist er ohnehin. Damit der Ausbau der Erneuerbaren schnell genug vorankommt, darf die (EU-)Kommission riskante und schmutzige Energien wie Atom und Gas nicht als nachhaltig einstufen", sagte Heinz Smital von Greenpeace.
Weiter geht es am Sylvesterabend ab 23:00 Uhr mit einer würdevollen Verabschiedung durch Zeitzeug*innen und Aktive der jahrzehntelangen Auseinandersetzung. Eine Ära von Widerstand, Kampf, Streit, Gerichtsverfahren, Polizei Einsätzen und zahlreichen Problemen im Betrieb geht nun endlich zu Ende!
Einen kleinen Bericht brachte heute das Regionalfernsehen Ostwestfalen-Lippe, der Beitrag widmet sich ab Minute 19:41 auch der Geschichte des Widerstands um Grohnde.
Abschalten ist leider nicht ganz korrekt, das AKW wird dauerhaft heruntergefahren und muss noch einige Jahre bis zur echten Abschaltung und dem folgenden Rückbau in Betrieb bleiben, ohne Strom zu liefern. Auch wird weiterhin die Lagerung vom Atommüll am AKW verbleiben, da es keine "End"lager-Lösung gibt!
Wenn die AKW in Brokdorf, Gundremmingen und Grohnde mit dem Jahreswechsel vom Netz gegangen sind, liefern nur noch drei Kernkraftwerke in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen Strom. In genau einem Jahr wird dann auch an diesen Standorten die Produktion eingestellt - der Atomausstieg ist dann offiziell beendet. Weiter betrieben werden dürfen allerdings zwei Anlagen in Gronau und Lingen, die Brennstoff und Brennelemente für den Export herstellen. Auch deren Betrieb muss durch weitere Aktivitäten und unseren Widerstand zur Abschaltung gezwungen werden!