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Konrad

2. Konrad-Seminar der IG-Metall Salzgitter-Peine

(Mi.,23.08.17/CK/KR) Vom 14.-18.August 2017 fand das zweite „Konrad-Seminar 2017“ im Gewerkschaftshaus der IG Metall in Salzgitter statt. Das Seminar, mit dem Titel „Atommüll und Endlagerung - Bedeutung und Folgen für die Region“, wird von der IGM Geschäftsstelle Salzgitter-Peine 2-mal im Jahr angeboten. 16 interessierte Metallerinnen und Metaller aus verschiedenen Betrieben der Region Salzgitter nahmen am Bildungsurlaubsangebot teil, um sich über die Atommüllproblematik in unserer Region zu informieren.

Als Einstieg in die Woche erhielten die TeilnehmerInnen zunächst einen Überblick - Was ist Atommüll und wo entsteht dieser? Anschließend stellte jeder seine Vorstellung mit dem Umgang und der Lagerung von Atommüll dar, was deutlich machte, dass allein der gesunde Menschenverstand sagt: Das „Projekt“ Schacht Konrad ist der falsche Weg! Tiefengeologische Lagerung und Verschluss des Atommülllagers ohne Rückholbarkeit, und das in einem dicht besiedelten Gebiet mit über 30.000 Arbeitsplätzen, das ist unverantwortlich.

 

 

 

Die Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die gesetzliche Grundlage zur Endlagersuche und lernten die Akteure der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe kennen. Deren Abschlussbericht vom Juli 2016 war ebenfalls Bestandteil des Seminares. Bei diesen politischen Gegebenheiten machte sich sehr schnell Entsetzen und Unmut über die Vorgehensweise bei den TeilnehmerInnen breit. Sie merkten, dass Schacht Konrad bei der Endlagersuche überhaupt keine Rolle mehr spielt, weil „ordentlich planfestgestellt“.

 

Bei verschiedenen Exkursionen, die fester Bestandteil des Seminares sind, bekamen die MetallerInnen einen Eindruck darüber, wie nah ihre Arbeitsplätze am geplanten Atommülllager liegen und wie stark diese dadurch gefährdet sind. Auch die Frage der Transportwege und -Sicherheit, das geplante Gewerbegebiet Beddingen-Stiddien und das mögliche Eingangslager für Schacht Konrad wurden mit großer Besorgnis diskutiert.

Sehr positiv wurde der Besuch von Ursula Schönberger von den Semiarteilnehmern aufgenommen, die mit ihrem Vortrag die bundes- bzw. weltweite Atommüllproblematik darstellte. Darüber hinaus konnten verschiedene Fachfragen gestellt und von Ursula beantwortet werden. Letztendlich wurde jedem Teilnehmer deutlich, dass die Produktion von Atomstrom endlich ein Ende haben muss.

 

Einen Einblick über alternative Energiegewinnung bekamen die Teilnehmer beim Besuch der Biogasanlage Fuhsetal und beim Besuch des BUND-Waldhauses Altenhagen in Salzgitter-Lichtenberg. Dort wurde mit großem Interesse das Windrad, welches in Eigeninitiative entstanden ist, begutachtet. Auch der Besuch des Konrad-Hauses der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad in Salzgitter-Bleckenstedt stand auf dem Wochenplan. Dort bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die aktive Widerstandsbewegung und konnten sich auch diesmal mit Aktiven der Arbeitsgemeinschaft austauschen.

Durch die vielen Informationen und Eindrücke kamen die TeilnehmerInnen zu dem Fazit, in Zukunft sensibler und nachdenklicher mit dem Thema umzugehen und sich aktiver an verschiedenen Aktionen und am Widerstand gegen Schacht Konrad zu beteiligen.

Carsten Kawka, Kai Richter
(Mitglieder im Koordinationsausschuss der AG Schacht Konrad und ehrenamtliche Referenten der IG Metall)