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Morsleben

ABGESAGT WEGEN ELBEHOCHWASSER: Soli-Treck in Morsleben

(Mi., 05-06-13/SW) Der für das kommende Wochenende geplante Treck sowie die Kundgebung am Sonntag, 09. Juni um 15:00 Uhr in Morsleben sind auf Grund des an der Treckstrecke ausgerufenen Katastrophenalarms abgesagt worden: "Angesichts der zu erwartetenden Katastrophenschutz- und Evakuierungsmaßnahmen in Bereichen der geplanten Treckstrecke und auch dem Zielort Magdeburg, möchten wir diese Maßnahmen nicht negativ beinflussen. Wir befürchten zudem, dass unsere, nach wie vor berechtigten, politischen Anliegen, durch einen bunten Treck in einem von Katastrophenalarm betroffenem Gebiet auf erhebliches Unverständnis treffen werden. Dies dient nicht unserem Anliegen, einer breiten, öffentlichen, gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Atompolitik" teilten die VeranstalterInnen mit. In diesem Zusammenhang appellierte die BI Lüchow-Dannenberg bereits an die Justiz die Prozesse für Montag, den 10.06.13, in Magdeburg zu verschieben.

Momentan ist jedoch davon auszugehen, dass die Prozesse wie geplant stattfinden. Die geplanet Kundgebung vor dem Landgericht Magdeburg wird deshalb sttatfinden, die Angeklagten wünschen sich weiterhin breite Unterstützung, weitere Infos unter www.bi-luechow-dannenberg.de/soli-treck

Im Vorfeld der letzten Bundestagswahl hatte ein Bündnis von Anti-Atom-Initiativen und Verbänden unter dem Motto „Mal richtig abschalten!“ für den 5. September 2009 zu einer Großdemonstration nach Berlin aufgerufen. Unterstützt wurde die Demo durch einen mehrtägigen „anti-atom-treck“ von Gorleben über Schacht Konrad, Asse und Morsleben, der die weiterhin ungelöste Atommüllfrage in Erinnerung rief. An dem einwöchigen Treck beteiligten sich mehrere Hundert AtomkraftgegnerInnen mit 143 Traktoren und anderen Fahrzeugen.

Während der Treck in Braunschweig, Salzgitter und Wolfenbüttel begeistert empfangen wurde und auch die „Ortsbegehungen“ am Schacht Konrad und der Asse II von Polizei und Betreibern gelassen hingenommen wurden, gab es in Morsleben eine Begrüßung der ganz anderen Art: mit reichlich Pfefferspray und einer gezogenen Dienstwaffe wurden die TeilnehmerInnen verletzt und bedroht, im Verlauf anschließender Rangeleien wurden Personalien von TreckteilnehmerInnen erfasst. Gegen die überzogenen polizeilichen Maßnahmen hat es nicht einmal ein Disziplinarverfahren gegeben, den AtomkraftgegnerInnen wird jetzt der Prozess gemacht. Vier von Ihnen stehen am 10. Juni vor dem Magdeburger Amtsgericht zur Verhandlung.