Newsübersicht

Bundesweit

CASTOR-Irrfahrt im Autobahnkreuz

NRW-Innenministerium und NRW-Wirtschaftsministerium: Probe-CASTOR verliert im Autobahnkreuz Kaiserberg „Sichtkontakt“, verlässt vorgesehene Route und setzt zurück

(Fr., 19.07.2024/SW) Wie am Mittwoch dieser Woche nicht nur die "taz" berichtete, sind jetzt weitere Sicherheitsprobleme in Bezug auf die geplanten CASTOR-Transporte von Jülich nach Ahaus (sog. "West-CASTOR") bekannt geworden. Zu dem unerklärbaren Loch in der Autobahn wurde diese Woche ein weiterer Zwischenfall bekannt: Mehr als sieben Monate nach der Probefahrt hat NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur auf mehrfaches Drängen von Bürgerinitiativen endlich Erkundigungen zu Vorfällen während dieser Transporte eingeholt.

In einem Schreiben an mehrere Anti-Atomkraft-Initiativen zitiert sie dabei eine Stellungnahme des NRW-Innenministeriums. Darin heißt es, dass zwischen dem Spezial-LKW mit dem leeren Castor-Behälter und den in großer Anzahl begleitenden Polizeifahrzeugen sowie Begleitfahrzeugen des auf Atomtransporte spezialisierten Transporteurs Orano NCS GmbH auf der A3 im Autobahnkreuz (AK) Duisburg-Kaiserberg der „Sichtkontakt (…) unterbrochen“ wurde und der Castor-LKW deshalb die falsche Fahrtrichtung wählte. Daraufhin musste der LKW mit dem Leer-Castor anhalten und zurücksetzen, um die zwingend vorgeschriebene Abfahrt auf die A40 noch nehmen zu können. Dafür musste die A3 von der Polizei Richtung Norden für rund 30 Minuten komplett gesperrt werden.

Weiterlesen hier  oder hier

Die zuständige Landesministerin nennt dies "Verkehrslenkungsmaßnahmen" und die zuständige Aufsichtsbehörde des Bundes BaSE setzt die Öffentlichkeit darüber gar nicht in Kenntnis. Die bisher bekannt gewordenen Vorfälle wären Anlass genug, die Transportgenehmigung zurückzuziehen, da die Polizei in Nordrhein-Westfalen offensichtlich die Sicherheit der geplanten 152 Castor-Transporte auf den Autobahnen nicht lückenlos gewährleisten kann.