(17.04.12/Sg) Nach ständigen hin und her waren die Bilder dann doch im Kasten. Bereits vor Ostern teilte mir unser Pressesprecher mit, dass sich ein Filmteam vom ARTE-Sender ins Braunschweiger Land aufmachen wolle. Eine französische Journalistin arbeite an einem Dokumentarfilm über den Rückbau von Atomkraftwerken in Europa und wolle der Frage nachgehen, wie sich die Menschen fühlen, zwischen Asse und Konrad atomar eingekreist zu sein bzw. zu werden. Ein wichtiges Thema sollte deshalb auch die Dokumentation des Protestes in unserer Region sein.
Sehr viele Emails und Telefonate später war es dann so weit, Vertreter aus Landwirtschaft und IG-Metall standen auf dem frisch gedrillten Acker vor Schacht KONRAD. Bereit über den hiesigen Protest und dessen Hintergründe in die Kamera zu sprechen.
Und ich ließ mir entspannt, nachdem ich meine Bilder im Kasten hatte, die Frühlingssonne auf die Nase scheinen. Das hört sich alles locker und einfach an, aber an diesem Beispiel lässt sich gut darstellen, was Arbeit bei der AG auch bedeutet. Es heißt nämlich koordinieren, planen, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn einen Tag vor dem Treffen der konkrete Dreh-Ort immer noch nicht abgesprochen ist, die Uhrzeit zwar steht, aber telefonisch eine Stunde vorher nach hinten verschoben wird, weil das Fernsehteam jetzt doch länger am Standort ASSE dreht. Ich daraufhin Björn Harmening, VKL der IG-Metall Salzgitter-Peine, den Landwirten Ludwig und Walter mitteilen und sie vor allem natürlich kurzfristig erreichen muss, um ihnen die Verschiebung mitzuteilen und sie zu motivieren trotz des vielen hin und her auch zum Treffpunkt zu kommen.
All das erlebe ich sehr oft bei meiner Arbeit und das macht gar nichts, kein Grund unruhig zu werden, denn letztendlich hat es fast immer geklappt, das weiß ich jetzt nach einem Jahr bei der AG.
Engagierte Menschen haben heute wieder dazu beigetragen, dass unser Widerstand in der Region sichtbar wird. Die Dokumentation soll im Oktober 2012 bei Arte gesendet werden.