(06.07.2023/ CK) Am 30.06.2023 fand im Rahmen des Konrad-Seminars der IG Metall Salzgitter-Peine die 34. Mobile Atomaufsicht statt. Auch dieses Mal lag eine intensive und hitzige Woche zu den Problematiken der Atommülllagerung in Deutschland und insbesondere der Region Braunschweiger Land hinter den 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie waren schockiert, wie groß und vielfältig die Probleme sind und wie wenig die Verantwortlichen nach wirklich sinnvollen Lösungen suchen.
Schnell wurde es im Laufe der Seminarwoche von den Teilnehmer*innen immer deutlicher: Wir müssen weiterhin sichtbar und lautstark unsere Stimme gemeinsam gegen das geplante Atommüllendlager Schacht KONRAD erheben. Gesagt, getan und so wurde am Freitagvormittag kurzerhand ein Transparent und Redebeiträge vorbereitet. Alle waren mit voller Energie dabei und sich sicher, nur so können wir etwas bewegen und das KONRAD-Projekt stoppen.
Um 15 Uhr war es dann soweit und wir versammelten uns vor dem Tor der Schachtanlage KONRAD 1. Christin Selensky moderierte die erste mobile Atomaufsicht zu der alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet wurden und begrüßte die ca. 50 Menschen, die dem Aufruf bei leichtem Regenwetter zur Schachtanlage gefolgt waren.
Anschließend übergab Christin das Mikrophon an die Seminarteilnehmer*innen Christian Gromöller, Steffanie Kühnhold, Mirco Hoffbauer und Dirk Neu.
Christian gab uns in seiner Rede noch eine Botschaft mit auf dem Weg: „Haltet weiterhin zusammen gegen Konrad, es ist noch ein sehr, sehr langer Weg den wir NUR gemeinsam gehen können, denn nur gemeinsam sind wir stark und können etwas bewegen."
Steffanie wies zurecht auf ein grundlegendes Problem hin: „Der Schacht Konrad, ein altes Eisenerzbergwerk, wurde nicht für die dauerhafte Lagerung von Atommüll konzipiert. Es ist ein Fehler, auf Basis veralteter Daten und Methoden zu arbeiten und dabei neue Sicherheitsanforderungen zu ignorieren. Die Umweltministerin Barbara Hendricks sagte 2016: "Ich weiß nicht, ob Konrad sicher ist, aber jetzt haben wir es und dann nehmen wir es auch." Das ist inakzeptabel!“
„Ihr, die Verantwortlichen Politiker, nehmt uns und unseren weiteren Generationen ein Stück sichere Lebensqualität“, äußerte Mirco seinen Unmut.
Dirk sprach ein deutschlandweites Problem mit dem Umgang von Atommüll an: „Alle deutschen Atomkraftwerke sind abgeschaltet, doch der Atommüll bleibt als radioaktives Erbe über Jahrmillionen erhalten und gefährdet weiter Mensch und Natur. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt, dass die Situation der 16 Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle immer noch teils hochproblematisch ist.“
Bevor Christin die Kundgebung offiziell beendete, informierte Carsten Kawka die Anwesenden am Schacht über die neuesten Entwicklungen zum Projekt KONRAD. „Die erneute Verschiebung der Inbetriebnahme in die 2030er Jahre macht es deutlich: Hier wird versucht, etwas passend zu machen, was nicht passt!“, lautete sein Fazit.
Am Ende ihrer Rede forderten alle Redner*innen den sofortigen Baustopp für Schacht KONRAD
Redebeiträge von Christian Gromöller, Steffanie Kühnhold, Mirco Hoffbauer und Dirk Neu.