(Mo., 02.07.18/SW) Nach zwei Jahren kontroverser Diskussion um das geplante Interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet zwischen Stiddien, Geitelde, Steterburg und Üfingen setzte die Abstimmung im Rat der Stadt Salzgitter am vergangenen Mittwoch allen Plänen ein Ende. Während der Rat der Stadt Braunschweig sich zwei Wochen zuvor deutlich für die Errichtung des über 300 ha großen Gebietes zwischen Braunschweig und Salzgitter entschieden hatte, setzte jetzt die Abstimmung im Lebenstedter Rathaus einen Schlussstrich unter das umstrittene Projekt. Das Ergebnis fiel mit 20 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen und einer Enthaltung allerdings äußerst knapp aus.
Die AG Schacht KONRAD hatte die Debatte wegen der unmittelbaren Nähe zum geplanten Atommülllager Schacht KONRAD kritisch begleitet und immer auf die zusätzlichen Gefahren durch mögliche Atomtransporte hingewiesen. Über den Übergabebahnhof Beddingen, der mitten im geplanten Industriegebiet liegt, sollten laut Planfeststellung aus den 90er Jahren die Atomtransporte zur Einlagerung angeliefert werden. Auch die Ansiedelung weiterer „atomaffiner“ Industriebetriebe konnte im geplanten Industriegebiet nicht ausgeschlossen werden. Seit dem Frühjahr 2018 spukt nun auch der Plan der Berliner Regierungskoalition für ein sog. „Eingangslager KONRAD“ durch die Gremien. Das Industrie- und Gewerbegebiet ist jetzt vom Tisch, ein Endlager in Schacht KONRAD leider noch nicht ganz. Noch immer droht die Inbetriebnahme (jetzt ab 2027) und damit Atomtransporte durch Salzgitter und Braunschweig. Es bedarf noch einiger gemeinsamer politischer Anstrengungen und Aktivitäten, bis wir auch zu Schacht KONRAD sagen können: „Das war‘s!“