(Fr, 23.10.15/FL) … ging es von einem Ort zum Anderen. Das KONRAD-Haus war ja immer noch geschlossen, aber wenn ich mich über eines nicht beklagen kann, dann über Langeweile, oder dass ich nicht wüsste, was ich mit meiner Zeit anfangen soll. Und so ging es von Braunschweig nach Morsleben, nach Berlin, nach Salzgitter, und heute noch nach Hannover. Dass ich als Folge dessen bezüglich des Jugendprojekts von keinen allzu großen Fortschritten zu berichten habe (eine Woche ist ja noch, toi toi toi), ist mir hoffentlich verziehen ;)
Bevor ich es vergesse – nicht weil es unwichtig wäre, sondern weil seitdem so viel passiert ist – stehen ja noch zwei Berichte von letztem Freitag aus. Zunächst das Zusammenkommen der Kommunalpolitiker im Salzgitteraner Rathaus: Die Veranstaltung war vom Aktionsbündnis „KONRAD stoppen statt erweitern“ initiiert worden, und zielte auf regionale Zusammenarbeit im Kampf gegen KONRAD ab. Diese zeichnet sich nun schon deutlicher ab und liefert einen Grund zum Hoffen. Mehr dazu: [Artikel] [Bericht]
Abends fand noch das Treffen der WAAG (Wolfenbüttler AtomAusstiegsGruppe) statt, wo ich zu Gast sein durfte. Natürlich sind auch hier die Probleme rund um die A2B (Asse-II-Begleitgruppe) ein Thema, doch es wurde sich darauf verständigt, dass das Wesentliche – die kritische Situation der ASSE – nichtsdestotrotz an die Öffentlichkeit gebracht werden muss.
Die erste größere Aktion dieser Woche fand am Dienstag statt. Mit Ludwig und Ursel ging es ab in die ehemalige DDR, zur „Schwester der ASSE“ nach Morsleben. Dort wurden wir von Kirsten erwartet, welcher ein unglaubliches Fach- und Hintergrundwissen hat und viel Neues und Altes zu erzählen hatte (Geschichte des Projekts, rechtliche Schlupflöcher, ungenehmigte Strahlenquellen, das Radium-Fass, Probleme mit Wasser und Stabilität, uvm.) Für mich war es total hilfreich, denn es ist natürlich ein himmelweiter Unterschied, vor Ort zu sein und mit Beteiligten zu sprechen, oder alles nur in der Theorie zu erfahren. Nach einem Besuch im Infohaus des BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) und einem leckeren Essen in Helmstedt haben wir uns dann von Kirsten verabschiedet und sind zurück ins Braunschweiger Land.
Am nächsten Tag ging es in aller Frühe (jedenfalls für mein Empfinden) weiter, als Peter und ich uns in den Zug nach Berlin gesetzt haben. Dort fand im Paul-Löbe-Haus eine Sitzung der AG3 (Entscheidungskriterien) der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfälle“ statt, welche dieses Mal besonders das Thema Rückholbarkeit, Details der geowissenschaftlichen Abwägungskriterien, die Dokumentationsform, die Absprache mit der AG1 (Öffentlichkeitsbeteiligung) und die künftige thematische und zeitliche Planung verfolgte. Peter hatte mir netterweise bereits am Montag einiges zur AG3 erzählt, sodass ich auch wirklich etwas von dem Tag hatte.
Obwohl ich so manche Kritikpunkte an der Arbeitsweise der Kommission nach diesem Besuch durchaus nachvollziehen kann, war es dennoch sehr spannend, dabei zu sein und sich ein eigenes Bild machen zu können. Vielleicht beinhaltet der Endbericht nächstes Jahr ja doch mehr handfeste und sinnvolle Ergebnisse als erwartet. Ich drücke die Daumen …
Da das Atommüllrechtssymposium (23.10., 10-18 Uhr, Rotation ver.di-Höfe, Goseriede 10 Hannover) immer näher rückte, wurde der Donnerstag für so manche letzte Vorbereitungen (z.B. Quittungen, Namensschilder) genutzt. Es sind zwar alle Beteiligten überzeugt, dass die Veranstaltung ein super Programm zu bieten hat und die Verantwortung bei Ursel und dem Trägerkreis des Atommüllreports in den richtigen Händen liegt, aber was am Ende dabei raus kommt – dazu später mehr.
Also, bis nächsten Freitag :)