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Fukushima-Erinnerungen

Marianne erinnert sich... an Fukushima

Freitag, 11. März 2011 – ein schwarzer Freitag!

Krankgeschrieben nach einer OP, mit Gedanken daran, was uns krank macht, im Fernsehen die ersten Bilder aus Fukushima, dunkle Rauchwolken über der Atomlage Fukushima / Daiichi, hohe Wellen des pazifischen Ozeans, die bis an die Anlage heranreichen und diese letztendlich überschwemmen, Gebäude, die brennen, Meldungen, die von Kernschmelze, SuperGAU sprechen, starkes Erdbeben, Tsunami, mehrere Reaktorblöcke, die außer Kontrolle sind, Ausfall der Generatoren und damit des Kühlsystems, drohende bzw. bereits ablaufende Kernschmelze in mehreren Reaktoren.

Die bangen Fragen bei mir: Was passiert dort? Ist es überhaupt noch kontrollierbar? Was bedeutet es für die Menschen dort? Was bedeutet es weltweit?
Erinnerungen an die Katastrophe von Tschernobyl, die sofort wach werden.
Und den unmittelbaren Impuls, etwas zu tun: Was  kann ich überhaupt tun? Aufbruch in die Stadt und prüfen im Netz, wo gibt es Reaktionen / Aktionen von Menschen hier bei uns in Braunschweig, die genauso bestürzt sind, etwas tun wollen.  

Erinnerungen an  meine Auseinandersetzungen mit den Gefahren der Nutzung der Atomenergie bereits in den 70ern, mein damaliger Protest mit anderen. Erinnerung daran, dass ich im Oktober 2010 in Gorleben mit vielen anderen demonstriert habe gegen die durch die Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke bei uns.

Erleichterung an den Tagen nach dem 11. März, dass bundesweit Mahnwachen und Demos geplant sind, wo Menschen ihren Protest und ihr Entsetzen ausdrücken können. So auch am Montag, den 14. März mit weit mehr als 500 Menschen auf dem Kohlmarkt in Braunschweig. Mahnwachen und Demos in den nächsten Wochen, Teilnahme an Vorbereitungen für den geplanten bundesweiten Aktionstag T25 zur Erinnerung an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986, an der in Salzgitter am Ostermontag, am 25. April 11.000 Menschen teilnahmen.

Die Entscheidung, hier in der Region im Weltatomerbe Braunschweiger Land aktiv zu sein, Zeit zu investieren, mich in den vorhandenen atomkritischen Initiativen einzubringen und mich seitdem letztendlich bei der AG Schacht KONRAD zu engagieren, bis heute – nach 10 Jahren laufender Katastrophe in Fukushima, in der Region, landesweit, bundesweit, bei vielen guten, phantasievollen und kraftvollen Aktionen, auf der Straße bei Infoständen, beim Kirchentag und anderswo.

Das sind meine persönlichen Erinnerungen an den dreifachen Super-GAU von Fukushima und die Konsequenzen, die ich für mein politisches und privates Leben getroffen habe.

Und ich bzw. wir sind interessiert an den Erinnerungen und Gedanken von anderen Menschen darüber, wie sie die Ereignisse in Fukushima am 11. März 2011 erlebt haben, Gedanken oder Reaktionen an die Tage nach Fukushima. Oder auch Kommentare zur aktuellen Situation in Japan: erneute heftige Erdbeben, geplante Olympische Spiele in Japan und der Region Fukushima.
Vielen Dank für kommende Beiträge dazu.