Vorstellung der Transportstudie zu Schacht KONRAD in der öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses Salzgitter Dienstag, 5. Februar, 17.30 Uhr, Ratssaal Rathaus Lebenstedt
(Mo., 04.02.13/US) Die Stadt Salzgitter hat auf Rat der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V. die offizielle Studie zur Gefährdung durch die Atomtransporte zu Schacht KONRAD noch einmal überprüfen lassen. Das Ergebnis der Überprüfung durch das unabhängige Ingenieurbüro INTAC stellt Dipl-Phys. Wolfgang Neumann am Dienstag, 5.2. 17.30 Uhr dem Umweltausschuss vor. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich nach der Vorstellung zu Wort zu melden.
Die Atommülltransporte nach Schacht KONRAD sind nie Teil des Planfeststellungsverfahrens gewesen. Der damalige Bundesumweltminister Toepfer hatte die niedersächsische Genehmigungsbehörde angewiesen, die Gefährdung durch die Atomtransporte aus dem Verfahren heraus zu halten. Nachdem die BürgerInnen die Transportfrage aber immer wieder zum Thema gemacht hatten, gab das Bundesumweltministerium 1991 ein Gutachten zu den Transporten bei der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) in Auftrag. 2009 wurde die Studie überarbeitet: Ergebnis der GRS "kein relevantes radiologisches Risiko für Mensch und Umwelt".
Ganz anders sieht das die INTAC. Sie hat das GRS-Gutachten kritisch geprüft und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Anstatt realistische radiologische Bedingungen anzunehmen und den schlimmstmöglichen Unfall zu untersuchen, hat sich die GRS auf Mittelwerte und Wahrscheinlichkeiten beschränkt. Eine realistische Einschätzung der Gefährdung durch die Atomtransporte nach KONRAD ist so nicht möglich - allenfalls eine Verharmlosung der Gefahren.
Folgerichtig fordert die Stadt Salzgitter das BfS auf, seine Planungen nachzubessern um die maximale Sicherheit zu gewährleisten und die Stadt in die Lage zu versetzen, realistischere und wirksamere Notfallplanungen vorzunehmen.