(Do., 14.05.20/SW) Mit einer spektakulären Sprengung hat EnBW in den frühen Morgenstunden Bilder produziert, die das Ende einer atomaren Ära suggerieren könnten, aber mit den Kühltürmen verschwinden weder die radioaktiven Emissionen noch der Atommüll, der 30 Jahre lang in Philippsburg produziert wurde. Radio Regenbogen hat die Sprengung gefilmt und in Youtube zur Verfügung gestellt: https://www.youtube.com/watch?v=dleTGrRkXZ4
In den benachbarten Abklingbecken auf dem Kraftwerksgelände lagern weiterhin die Brennelemente aus den letzten Reaktorladungen des AKW-Betriebs. Sie müssen noch mehrere Jahre mit hohem Energieaufwand gekühlt werden, bevor sie dann in CASTOR-Behälter umgeladen und im Standort-Zwischenlager für hochaktiven Atommüll gelagert werden können. Auch das ist keine Dauerlösung ...und ein sicheres Dauerlager noch bei Weitem nicht in Sicht.
Die Lagerung des mittel- und hochaktiven Atommülls ist ebenfalls nicht gelöst. Die bei der Teilerichtungsgenehmigung von 1970 benannten Lagerstätten stehen heute (nach 50 Jahren!) immer noch nicht zur Verfügung. Durch den Kraftwerksabriss entsteht jetzt ein zusätzliches hohes Volumen an kontaminierten Abfällen, EnBW will die überwiegende Menge der radioaktiven Abfälle „freimessen“ und damit unkontrolliert auf Hausmülldeponien lagern oder „in den Wirtschaftskreislauf“ geben. Diese treffen wir dann in Form von Gehwegplatten, Gartenmöbeln oder Bratpfannen wieder?