(11.01.12/PK) Wieder eine Veranstaltung in der Lindenhalle zum Thema ASSE*. Ich bin eigentlich noch recht neu hier in Wolfenbüttel (6 Jahre) und trotzdem weiß ich nicht mehr die wie vielte Veranstaltung dies zur ASSE war an der ich teilgenommen habe. Wie muss es erst den engagierten Menschen aus dieser Region ergehen, die so viele Veranstaltungen mehr besucht haben? Der Frust, der bei mir schon hochkommt, und mittlerweile in Wut und Verzweiflung umkippt bleibt nicht aus.
Denn wir werden verschaukelt und hingehalten, sind Spielball der Politik, es geht nicht wirklich voran. Von Ergebnissen oder der eigentlichen Rückholung des strahlenden Mülls sind wir Welten entfernt. Aber in Wolfenbüttel und Umgebung ist es ruhig.
Wir laufen Gefahr einen ganzen Landkreis und darüber hinaus auf Generationen radioaktiv zu verseuchen und es ist so ruhig. Ich gehe auch diesmal brav nach Hause, mit Bauchschmerzen, wie immer, nachdem ich gehört habe: Eigentlich ist es bergtechnisch möglich den Strahlenmüll zu bergen. Die Strahlendosis von 5 Sv darf bei der ASSE während der Rückholung nicht überschritten werden und gilt als k.o. Kriterium, bei dem Betrieb von AKWs jedoch nicht. Das Bfs arbeitet fleißig weiter mit vielen „Wenns“ und „Abern“ im Schneckentempo, das Bundesumweltministerium und das Niedersächsische Ministerium für Umwelt legen weiter Steine in den Weg und interessieren sich nicht wirklich für diese Region. Röttgen findet uns scheinbar noch nicht einmal auf der Landkarte, so lange wir schön ruhig sind. Ich bin so sehr an diesem Punkt nicht mehr ruhig sein zu wollen, dass ich schreien könnte und frage mich warum es hier in der Region noch so ruhig ist. Ich möchte eigentlich weiter hier wohnen mit meinen Kindern und Enkeln, aber dann darf ich nicht mehr ruhig sein und Wolfenbüttel und das ganze Braunschweiger Land darf nicht mehr ruhig sein. Denn wenn wir jetzt nicht aufstehen wann dann? Die Uhr tickt, seit der letzten Veranstaltung und bis zur nächsten Veranstaltung und durch Reden allein wird die Strahlung in der ASSE nicht weniger und die Gefahr für uns nicht geringer.
Petra Krebs ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD und lebt in Wolfenbüttel
*Info-Veranstaltung vom 09.01.12 bezüglich der "Kriterien zur Bewertung der Ergebnisse der Faktenerhebung", Lindenhalle, Wolfenbüttel, Veranstalter: ASSE-II-Begleitgruppe