(Fr, 23-11-12/SW) Am heutigen Freitag informierte das Bundesamt für Strahlenschutz in der Stadthalle Braunschweig über seine Notfallplanung für die ASSE II.
Mit Notfall oder „worst case“ bei der Stilllegung des Atommülllagers meint der Betreiber das „Absaufen des Bergwerks“ durch Wassereinbrüche aus dem Deckgebirge, er will (und muss) für diesen Fall gerüstet sein. Korrekt müsste es also „Notfallvorsorge“ oder „Notfallmaßnahme“ heißen, denn der Begriff Notfall-Planung hat es ja schon in sich. Einen Notfall planen!? So konnten auch heute die Vertreter_innen des Bundesamts die Zweifel in der Bevölkerung, dass es sich nicht ausreichend um die Rückholung, sondern weiterhin vor allem um die Verfüllung der Asse bemüht, nicht ausräumen.
Gut 150 Interessierte erfuhren in der dreistündigen Veranstaltung nichts wirklich Neues; auf dem Podium bliebt der Stuhl des Bundesumweltministeriums leer und der Vertreter des Niedersächsischen Umweltministers aus Hannover blickte gelangweilt drein. BfS-Vize-Chefin Nöthel, Abteilungsleiter Tietze und Asse-GmbH-Chef Köhler bemühten sich weiterhin, die Unwegsamkeiten und Schwierigkeiten der politisch gewollten Rückholung darzulegen.
Wir erinnern uns: Genau vor einem Jahr fand sich in einer Aktennotiz aus dem BfS der Rat eines Mitarbeiters: „Ich schlage vor, bereits jetzt alle fachlichen und kommunikativen Vorbereitungen für einen Aufgabe des Projekts 'Rück- holung' zu treffen.“ Glückwunsch. Da hat das BfS zum Jahresende ja sein Plansoll fast erfüllt. Nur, dass es im (Weltatomerbe) Braunschweiger Land noch jede Menge kritische Menschen gibt, die sich und ihre Nachkommen nicht dieser skrupellosen Verwaltungspolitik opfern wollen. Wir haben vor sechs Jahren die Parole „Stoppt die Flutung des Atommülls“ nicht ausgegeben, um demselben Konzept unter dem Namen „Notfallplanung“ jetzt zuzustimmen.