Tafel 5 - Vergraben und doch nicht weg
Die Bilanz nach 50 Jahren "Endlagerpolitik" in Deutschland fällt nüchtern aus: Zwei havarierte Salzstöcke, ein dritter, der seit 40 Jahren heftig umstritten und geologisch ungeeignet ist und ein genehmigtes Erzbergwerk, dessen Umbau zu einem Atommülllager erheblich Probleme mit sich bringt. Mit zwei Standorten beschäftigten sich bereits Parlamentarische Untersuchungsausschüsse, der niedersächsische Landtag 2009 - 2012 mit der ASSE II und der Deutsche Bundestag 2010 - 2013 mit Gorleben.
Bei der ASSE II leugnet inzwischen niemand mehr, dass eingetreten ist, wovor das Oberbergamt Clausthal bereits 1962 gewarnt hatte. Die ASSE II droht einzustürzen und abzusaufen. Massive Proteste gegen eine Flutung des Atommülllagers haben dazu geführt, dass die Politik sich für eine Rückholung des strahlenden Abfalls ausgesprochen hat. Während die Arbeiten für die Rückholung jedoch nur schleppend voran gehen wird gleichzeitig weiter mit Hochdruck an der Vorbereitung der Flutung gearbeitet - jetzt deklariert als Notfallplanung. Weitere Informationen zur ASSE II
Die Situation im Atommülllager Morsleben ist nicht weniger dramatisch als in der ASSE II. Auch hier droht die Grube einzustürzen, auch hier gibt es bereits seit Jahrzehnten Wasserzutritte. Das Lager der DDR wurde 1990 per Einigungsvertrag einfach zum gesamtdeutschen Lager erklärt und von 1994 - 1998 mehr Müll eingelagert als vor 1990. In dem Lager befinden sich zwischengelagerte Stoffe (Radiumfass, Strahlenquellen) die von der Genehmigung gar nicht abgedeckt sind. Trotzdem will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber auch diese Abfälle einfach in dem Salzstock drin lassen. Die vom BfS vorgelegten Sicherheitsberechnungen für die Schließung der Anlage wurden von der Entsorgungskommission und der sachsen-anhaltische Genehmigungsbehörde als unzureichend kritisiert. Weitere Informationen zu Morsleben
Tafel 5 - Atommüll Lehrpfad - Vergraben und doch nicht weg (pdf)